Kevelaer Land gibt 72.000 Euro mehr für Sole- und Pilgerpark

Kevelaer · Auch wenn es zwischendurch schon mal hakte, hatte das den Optimismus des Bürgermeisters nicht beeinträchtigt: "Ich bin immer fest davon ausgegangen, dass es den Förderzuschuss geben wird", sagt Dominik Pichler. Seit gestern weiß er das nun auch offiziell. Denn er nahm in Düsseldorf den Bescheid für den Sole- und Pilgerpark entgegen.

Minister Garrelt Duin überreichte das Dokument persönlich. Mit den Mitteln solle ein Pilger- und Tourismuspark erreichtet werden, um dem spirituellen Tourismus am Niederrhein neue Impulse zu geben, so der Minister. "Das Pilgern gehört zu den ältesten Tourismussegmenten überhaupt - und Kevelaer ist dafür ein sehr authentischer Standort. Diese Stärke der Stadt wollen wir unterstützen und durch ein moderneres Profil noch mehr Gäste für Kevelaer und den Niederrhein gewinnen", sagt Duin.

1,84 Millionen Euro soll Kevelaer bekommen, wenn sie das Projekt in den kommenden drei Jahren umsetzen. "Daher ist es klar für uns, dass wir jetzt nicht ewig Zeit haben, sondern dass es zügig an die konkrete Umsetzung gehen muss", meint der Bürgermeister. Erster Schritt wird sein, Baurecht für das Projekt zu schaffen. Dazu soll der Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Im Haupt- und Finanzausschuss wird dazu noch beraten, im Rat im Dezember soll dann der entsprechende Beschluss verabschiedet werden.

Unter dem Motto "Gesund an Leib und Seele" soll ein Komplex mit zahlreichen Bereichen entstehen. Zentraler Bestandteil ist dabei die Solequelle auf der Hüls, die zum Gradierwerk ausgebaut werden soll. Zum Konzept gehören Bibelgarten oder Kneipp-Bereich. In einem Multifunktionsgebäude wird es einen Info-Bereich zum Pilgertourismus und zur Pilgertradition am Niederrhein geben. Ein Veranstaltungsraum ist als Raum der Stille, Meditationsraum oder generell für Veranstaltungen nutzbar. Auch die Grünflächen sollen genutzt werden. Beim Projekt "Reisen für Alle" wird bei der Realisierung des Projektes auf Barrierefreiheit größter Wert gelegt.

Nachdem es bereits im vergangenen Jahr das grundsätzliche Okay für Fördermittel gegeben hatte, musste die Kommune in den konkreten Abstimmungsgesprächen noch einmal bei den Kosten nachbessern. Für den Außenbereich sei zu wenig veranschlagt, hieß es von der Bezirksregierung. Die Kommune ließ die Pläne übearbeiten, es kam auch zu kleineren Änderungen. So wurde unter anderem die ursprünglich vorgesehene Nebelkammer im Gradierwerk gestrichen. Im Gegenzug erhöhte das Land gleichzeitig die Fördersumme um 72.000 Euro auf jetzt 1,84 Millionen Euro. Insgesamt veranschlagt die Stadt für das Projekt rund 2,2 Millionen Euro.

"Das Projekt auf der Hüls gliedert sich als zweites, touristisches Standbein für Kevelaer beispielhaft in die landesweite Strategie - den Masterplan Tourismus NRW ein. Wir sind sehr glücklich über diesen Erfolg", meint der Bürgermeister.

Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns ergänzte gestern: "Ich freue mich sehr, dass unser eingereichtes Konzept die Jury überzeugen konnte. Mit der offiziellen Bewilligung der Maßnahme kann es jetzt endlich losgehen."

(RP)
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