Kevelaer Kolping-Theater: Dem Himmel sei Dank

Kevelaer · Mindestens so viel Spaß wie die zahlreichen Zuschauer bei der Aufführung hatten während der Proben die Akteure. Wenn Kolping etwas auf die Bühne bringt, ist stets gut Laune programmiert. Auch der Teufel darf mitspielen.

 Um das weltliche Personal Gottes und viele originelle Schäfchen der großen Herde ging es im Theaterstück "Dem Himmel sei Dank". Die Kevelaerer Kolpingfamilie begeisterte ihr Publikum im Petrus-Canisius-Haus.

Um das weltliche Personal Gottes und viele originelle Schäfchen der großen Herde ging es im Theaterstück "Dem Himmel sei Dank". Die Kevelaerer Kolpingfamilie begeisterte ihr Publikum im Petrus-Canisius-Haus.

Foto: Seybert

"Je mehr ihr klatscht, desto besser spielen die", meinte Regisseur Heinz Peters bei der Begrüßung zum Kolping-Theaterabend im Petrus-Canisius-Haus. Das Publikum reagierte sofort mit Vorschusslorbeeren und wurde "weiß Gott" nicht enttäuscht. "Dem Himmel sei Dank", ein Lustspiel mit kirchlichem Hintergrund, begeisterte die Zuschauer.

Alle zwei Jahre proben die rund 20 Aktiven und hatten diesmal besonders viel Spaß im Vorfeld, verriet Heinz Peters (Gesamtleitung). Die zwölf Schauspieler waren sehr überzeugend und textsicher, so dass die Souffleuse Saskia Jäkel nichts zu tun hatte. Kameramann Heinz Kisters zeichnete alles auf. "Wenn es um die Kirchenrenovierung geht, dann spielt der Herrgott selber mit", war sich Pfarrer Alfons Teufel (Rudi van Aaken) sicher.

Bei den nächtlichen Kartenspielen ist der Teufel los, aber sie bringen nicht genug ein. Küster Johannes Höll (Franz Koppers) ist für Verkauf und somit Verkostung von "himmlischen Tröpfchen" zuständig. "Arbeit meidet er wie der Teufel das Weihwasser", sehr zum Leidwesen seiner Frau "General" Emma (Cläre Peters). Der gute Geist des Hauses, Pfarrhaushälterin Hermine (Christiane Stammen), versucht mit ihrem eifrigen Einfallsreichtum die Dinge in geregelte Bahnen zu lenken. Doch die Schwindeleien nehmen überhand, so dass ihre Pläne scheitern. Hierzu trägt auch die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Hilla van Aaken) bei. Der "Erzengel", wie sie genannt wird, bringt seine Nichte Uschi (Melanie Molderings) im Pfarrhaus unter - zwecks Weiterempfehlung ans Kloster. Der Pfarrer entdeckt mit der Vermietung von leerstehenden Zimmern im Pfarrhaus eine neue Geldeinnahmequelle.

Die ankommenden Übernachtungsgäste sorgen für weitere Verwirrung: Uschis Freund Siggi Bischoff (Nick Meiners) vermeidet, dass seine Freundin Nonne wird. Aerobiclehrerin Heidi Blum (Ulla Ries) zeigt Strip-Erotik, Hans Küster (Franz-Josef Hälker) trifft sich mit Heidemarie Rosenfeld (Brunhilde Kersten). Pfarrers Mutter Rosa Teufel (Edelgard van de Sand) kleidet sich ständig um, trällert und träumt davon, mal mit den Kessler-Zwillingen zu singen.

Zu allem Übel will sich Domkapitular Dr. Jüngling (Franz Girmes) ein Bild machen und Ordnung in die Pfarrgemeinde bringen. "Ich weiß bei Gott nicht, wo ich anfangen soll", schlägt Pfarrer Teufel die Hände über dem Kopf zusammen. Innere Stimmen, beichtende Sünden und kirchliche Aussprüche wie "Geh mit Gott aber flott" oder "Um Himmels willen" trugen zum großartigen Gelingen des Theaterabends bei. "Dem Himmel sei Dank" geschieht am Ende ein Wunder und es flattert ein Scheck ins Pfarrhaus. Viel verdienter Applaus.

Die Kolping-Theatergruppe gibt es nun seit 1992. Es baut immer viel Lokalkolorit in seine Schwänke ein. Wer mehr erfahren möchte, kann auch im Internet nachlesen unter www.kolping-kevelaer.de.

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