Kevelaer Kevelaers Preisverleihung hollywoodreif

Kevelaer · Ein roter Teppich, Fotografen mit Blitzlichtgewitter und eine große Bühne, über der eine Leinwand schwebte, die das Geschehen im Detail zeigte: Die Veranstaltung zum Marketingpreis präsentierte sich auf internationalem Niveau.

 Am Ende des Abends kamen noch einmal alle Akteure auf die Bühne. Sie hatten gemeinsam dafür gesorgt, dass die Marketingpreis-Verleihung deutlich flotter und fokussierter ablief als in den Vorjahren.

Am Ende des Abends kamen noch einmal alle Akteure auf die Bühne. Sie hatten gemeinsam dafür gesorgt, dass die Marketingpreis-Verleihung deutlich flotter und fokussierter ablief als in den Vorjahren.

Foto: Gerhard Seybert

Bereits in seiner Begrüßung sprach Bürgermeister Dr. Dominik Pichler die Änderungen an, die die 28. Verleihung des Marketing-Preis-Kevelaer deutlich flotter und fokussierter gemacht haben als noch in den Vorjahren: "Der Marketingpreis hat viel gemein mit der Sendung 'Wetten, dass...', denn auch da wurde immer die beachtliche Sendezeit überzogen. Letztes Jahr beschlich mich das Gefühl, dass das Konzept des Abends etwas überarbeitet werden muss."

Und so war es auch. Der Ablauf wurde gestrafft, und für Pichler stehen durch das kompakter Werden der Veranstaltung nun "die Preisträger wieder mehr im Fokus". Dem stimmte das Publikum mit lautem Applaus zu, und der von Neuzugang Carolin Handschuh moderierte Abend war bis zum Ende angenehm strukturiert. Neben musikalischen Momenten von Karl Timmermann, dessen Schülern Samira Szabowski, Julia Loosen und Igor Harz und dem Duo Michaela und Markus Birkhoff, gab es nur einen richtigen Show-Auftritt: Die Festrede von "Prof. Dr. Friedrich Lomberger" mit dem Thema "Die digitalisierte Arbeitswelt als kommunikative Herausforderung und humanistisches Handlungsfeld in einem Europa des 21. Jahrhunderts".

Der Professor redete bei seinem energiegeladenen Vortrag von "Sozio-emotionalen Kommunikationskonzepten" und dass digitale Emotionsspezialisten die Speerspitze des nächsten Internet-Zeitalters bilden sollten, um die Menschlichkeit im "World Wide Web" nicht verkümmern zu lassen. Man müsse weg von "denglisch-fetischistischen Worthülsen-Aktionären" und dem "Werbegerede" und der sprachlichen Beliebigkeit entgegentreten. Auch hatte er wunderbare Sprichworte im Gepäck. Sätze wie "Die Jungen rennen schneller, aber die Alten kennen die Abkürzungen" sowie "Dem einen gehen die Haare aus, dem anderen die Gedanken" wirkten durchaus nach.

Das Publikum im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus war absolut begeistert von der fantastischen Darbietung des Professors, der sich ganz am Ende seines Auftrittes zu erkennen gab: Der clevere Redner war in Wirklichkeit Bernhard Hellstern vom Hamburger "Scharlatan Theater", was seine Ausführungen aber nicht weniger clever oder bedenkenswert machte. Ganz im Gegenteil.

Im Anschluss fand die durch Hans-Josef Bruns, den Wirtschaftsförderer der Stadt Kevelaer, und Bernd Pool, den Leiter des Stadtmarketings, anmoderierte Verleihung des Marketing-Preises statt: Oneline-Media, Bed & Breakfast Reinders und Gasa Germany erhielten Auszeichnungen in diesem Jahr. Mit besonders viel Applaus wurde die Verleihung des Ehrenpreises für Elmar Lehnen von den Besuchern gefeiert.

Zum Finale des Abends gab es dann die Überraschung: Oneline-Media präsentierte seine neue Variante des Kevelaerer Heimatliedes "Dor hör ek t'hüß" live durch die Reggae-Gruppe "Adesa" sowie Sänger Karl Timmermann. Die so eigenwillige wie eingängige Weltpremiere der Neu-Interpretation wurde von den Besuchern fasziniert aufgenommen und mit sattem Applaus belohnt.

Nach ein paar Zugaben von "Adesa" wurde der bis dahin eingehaltene Zeitrahmen des Programmes dann doch noch gesprengt.

Schließlich tauschten sich die zahlreichen eingeladenen Vertreter von Stadt und Marketing bei feinen Knabbereien und Getränken noch einige Stunden im Kevelaerer Bühnenhaus über den gelungenen Abend aus.

(cnk)
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