Kevelaer Kevelaers Innenstadt wird zum bunten Kunstgarten

Kevelaer · Das Stadtmarketing konnte gestern 29 abwechslungsreiche Künstler versammeln. Keine Bieter für Madonnari-Bilder.

 Stände mit Stein, Malerei- und Holzarbeiten waren gestern beim "Deutsch-niederländische Künstlerdorf" zu finden.

Stände mit Stein, Malerei- und Holzarbeiten waren gestern beim "Deutsch-niederländische Künstlerdorf" zu finden.

Foto: G. Evers

Rund um das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte blühte am Sonntag ein regelrechter Kunstgarten auf. Stände mit Stein, Malerei- und Holzarbeiten flankierten den Weg und es lohnte sich, bei jedem einzelnen Aussteller zu verweilen. Paul Vens und Herman Verheyen begleiteten das "Deutsch-niederländische Künstlerdorf" mit ihren Klängen, in die auch Vogelstimmen und andere eigenwillige Elemente eingebaut waren.

Ein absolutes Highlight waren die teilweise mechanischen Bauten von Karl-Heinz Zwiest. "Vor 15 Jahren habe ich mit ihnen angefangen", erinnerte er sich. "Erst machte ich ein Schiff aus Streichhölzern, wollte dann aber Material nehmen, das robuster ist. So bin ich zu Kupfer und schließlich zu Holz gekommen." Während er dies erzählte, drehte ein verziertes Miniatur-Riesenrad seine Bahnen, das flankiert war von Kirchen mit farbenfrohen Ornamenten. "Doch jetzt mache ich nichts mehr und stelle nur noch meine Arbeiten aus", verriet Zwiest. "Ich verkaufe nur noch meine fertigen Sachen, wobei ich viele auch eigentlich gar nicht gerne abgeben möchte. Aber was muss, das muss."

Zumeist von Licht durchbrochene Natur- und Waldimpressionen konnte man bei Hedwig Boßmann entdecken. Mit sattem Strich und natürlichen Farben schienen ihre Werke regelrecht zu leuchten. "Vor einigen Jahren hat mich ein Foto in der Rheinischen Post inspiriert", meinte sie. "Es ging um deutsche Wälder. Das Bild hat mich so sehr gefesselt, dass es mich bis heute nicht mehr losgelassen hat." Richtig bunt wurde es bei Gabriela Dress-Holz, die ihre, teilweise regelrecht psychedelisch mit Regenbogenfarben bemalten, Tiere präsentierte. "Die Meisten davon sind aus Kunstharz, Acryl und Lack", sagte sie. Bei einem berufsbegleitenden Kunststudium hatte sie einmal ein Schweinchen mitgebracht, "das meine Kolleginnen dann bemalt haben. Das hat mich auf die Idee gebracht."

Die insgesamt 29 verschiedenen Künstler präsentierten ein erstklassiges Kreativ-Spektrum. Zusätzlich gab es am Sonntag eine Premiere: Denn die Arbeiten des 1. Internationalen Madonnari-Festivals sollten versteigert werden. Das vom Kevelaerer Marketing in enger Abstimmung mit der künstlerischen Leiterin des Madonnari-Festivals Frederike Wouters geplante Event, sollte im besten Fall eine Heimat für alle 20 Kunstwerke finden, deren Verkaufspreis jeweils bei 600 Euro startete. Doch trotz anfangs komplett belegter Plätze wurde nicht ein einziges Gebot abgegeben. Moderiert wurde die Versteigerung von Kunstlehrer Gregor Strunk des Berufskollegs der Liebfrauenschule. Nach und nach gingen immer mehr Besucher, denn die meisten wollten einfach nur mal schauen, wie so eine Auktion abläuft. Schließlich war die Hälfte des oberen Saals im Niederrheinischen Museum leer und die Präsentation zu Ende.

"Das Positive zuerst: Dann bleiben uns die Gemälde wohl noch etwas erhalten und wir können ausführlich für das auf jeden Fall stattfindende Madonnari-Festival im nächsten Jahr werben, und ich bin begeistert, dass der Raum nicht leergeblieben ist", so Bernd Pool, Leiter des Stadtmarketings. "Aber es irritiert mich schon, dass wir nichts versteigert haben, denn wir wurden immer wieder darauf angesprochen, wann es die verschiedenen Bilder denn zu kaufen gäbe. Wie wir nun weiter vorgehen, ist noch nicht klar. Wer aber Interesse an den Werken hat, kann sich ab jetzt direkt beim Kevelaerer Stadtmarketing melden."

(cnk)
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