Kevelaer Keine Angst vor Salz im Garten

Kevelaer · Beim Infoabend für den Sole- und Pilgerpark schilderten die Bürger auch ihre Sorgen.

Die Marienstadt will sich künftig moderner, jünger, mit noch mehr Impulsen für junge Familien und Investoren präsentieren. So sieht Wirtschaftsförderer Hans Josef Bruns die Zukunft der Wallfahrtsstadt. Ein Bestandteil ist die Planung des Sole- und Pilgerparks auf der Hüls. Bei einem Infoabend zeigten die Experten der Stadtverwaltung die neuesten Pläne: Ein Tagungs- und Touristenhotel, ein Ärztezentrum, Schwimmbad mit Mehrzweckbecken, Gradierwerk, Wohngebiet sollen dort entstehen. Investitionskosten des Projekts: 2,3 Millionen Euro.

Bruns dazu: "Wir sind froh, Ihnen das Konzept vorzustellen. Es geistert mit Höhen und Tiefen seit Jahren durch Kevelaer. Seit der ersten Bohrung am 16. Dezember 1994 und Entdeckung der jodhaltigen Thermalquelle verstrichen 23 Jahre." Fast eine Generation, geprägt von äußeren Veränderungen wie Digitalisierung, Globalisierung und Veränderungen im Berufsleben, Wettbewerb, Pilgertourismus. Bruns: "Die Menschen achten mehr auf sich. Wir bieten ihnen künftig eine Rückbesinnung für Körper, Geist und Seele."

Wie dies auf der Hüls konkret aussehen kann, schilderte Sandra Kimm-Hamacher im Detail. Vorgesehen seien das Gradierwerk mit fünf Satteldächern in Muschelform als "Eyecatcher". Daran gliedern sich Relax-Bänke, Bewegungselemente, Boule-Bahnen, Barfußpfad, Beach-Volleyballfeld, eine Gartenanlage und ein einzigartiger Bibelgarten an.

"Noch trägt der Park den Arbeitstitel Quelle der Gesundheit. Deshalb meine Bitte: Beteiligen Sie sich an der Namenfindung des neuen Zentrums auf der Hüls. Ich bin für jeden Vorschlag dankbar", so die Expertin vom Kevelaer Marketing. Noch bis zum Jahresende werden Ideen gesammelt

Hans-Günter Nass von den Stadtwerken erklärte den geschlossenen Kreislauf des Gradierwerkes, der Technik, Solegewinnung und Nutzung des salzhaltigen Wassers. In dieser Phase fragte ein Bürger: "Wie sieht es aus mit Geräuschentwicklung bei der Bohrung?" Hier konnte Nass beruhigen, dass die Förderung in rund vier Meter Tiefe erfolge, was keinen Lärm verursache. Und wie sich die höhere Konzentration von Salz in der Luft in der unmittelbaren Nachbarschaft auswirke, wolle ein Anwohner wissen. Bei einem vergleichbaren Objekt in Hamm habe sich ergeben, dass bei "salzhaltiger Seeluft" - wie es in Kevelaer vorgesehen ist - bereits ab 20 Metern Entfernung in zehn Jahren keine Auswirkung auf Material zeigte, so Nass.

"Wir sind uns darüber im Klaren, dass noch nicht alles optimal gelöst ist. So beschäftigen wir uns mit einer geeigneten Verbindung von der Innenstadt zur Hüls, die auch noch barrierefrei sein sollte", schloss Bürgermeister Dominik Pichler die Vorstellung.

Auch eine mögliche höhere Belastung durch Abfall habe die Verwaltung im Visier. "Abfall und Vandalismus lassen sich - wie heute bereits - nicht immer ganz vermeiden. Aber: Wir haben das im Blick", versprach er.

(mk)
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