Kevelaer KBV und Kämmerer sehen neues Becken kritisch

Kevelaer · Sie verweisen vor allem auf die hohen Folgekosten für das Projekt. Der Ratsbeschluss zum Bau steht allerdings.

Karl Renard von der KBV hat noch einmal deutlich gemacht, dass seine Fraktion den Bau des Mehrzweckbeckens weiter kritisch sieht und ablehnt. Die 1,8 Millionen Euro, die im jetzigen Haushaltsentwurf für das Projekt veranschlagt sind, seien nicht die Gesamtkosten. Vielmehr würden bei dem Bau 3,1 Millionen Euro anfallen. Zwar würde es Zuschüsse geben, aber trotzdem würden die Kosten die Allgemeinheit belasten.

"Ein viel größeres Problem als die Baukosten sind zudem die Folgekosten", sagt Renard. Daher hatte die KBV auch von der Verwaltung eine Aufstellung eben dieser Zahlen gefordert. Die legte die Stadt jetzt vor: Nach Berechnungen eines Fachbüros seien Folgekosten von rund 46.240 Euro im Jahr zu erwarten. Hinzu kämen noch Kosten für Wasseraufbereitung und eventuell für zusätzliches Personal. Sogar der Kämmerer habe gesagt, dass das Projekt angesichts dieser Folgekosten nicht zu verantworten sei, sagt Renard.

Das bestätigt Ralf Püplichuisen. "Ich bin immer noch der Meinung, dass es rein aus Sicht des Kämmerers, der auf die Finanzen achten muss, nicht vertretbar ist, das Becken zu bauen", sagt der Kämmerer aus Kevelaer. Problem seien vor allem die enormen Folgekosten, die den Haushalt belasten würden. Er sehe das Projekt auch kritisch, weil es ausreichend Wasserflächen in Kevelaer gebe. Aber der Rat habe nun einmal beschlossen, das Projekt zu realisieren, daher werde das natürlich auch umgesetzt.

Von den 3,1 Millionen Euro Baukosten für das neue Schwimmbecken im Hallenbad werden rund 1,5 Millionen Euro von der Stadt übernommen werden müssen. Der Rest wird über einen Bundeszuschuss (1,1 Millionen Euro), einen Zuschuss des Bädervereins (150.000 Euro) und eine Umsatzsteuererstattung (361.000 Euro) finanziert. Laut Angaben des Bädervereins sei durch den Bau mit rund 40.000 zusätzlichen Besuchern im Jahr zu rechnen. An dieser Zahl hat Renard so seine Zweifel: "Ist diese Zahl wirklich vertretbar, wenn man berücksichtigt, dass das Becken vielleicht zehn Monate im Jahr geöffnet ist?", fragt der KBV-Ratsherr.

(RP)
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