Kevelaer Karl-Leisner-Klinik will ihre Dialyse-Station verkaufen

Kevelaer · Die Dialyse-Station des Klever Krankenhauses soll an einen privaten Anbieter von Dialyse-Leistungen verkauft werden. Laut Bernd Ebbers, Sprecher der Geschäftsführung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft, stehe man "im engen Kontakt mit einem privaten Anbieter in Kleve, der großes Interesse an der Erbringung unserer Dialyse-Leistungen hat". Die Gespräche seien weit fortgeschritten. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bald zu einer Einigung kommen werden", sagt Ebbers. Zu der Karl-Leisner-Trägergesellschaft gehören eine Reihe von Einrichtungen in der Umgebung, unter anderem das Marienhospital in Kevelaer.

Die Dialyse-Station in Kleve wurde vor gut acht Jahren zur rechten Hand des Krankenhaus-Haupteingangs eröffnet. Rund 20 Mitarbeiter versorgen dort Patienten, die aufgrund schwerer Nierenprobleme einer regelmäßigen Blutreinigung bedürfen. Bernd Ebbers begründet die Verhandlungen wie folgt: "Unser Ziel ist die langfristige Sicherung der Gesundheitsversorgung im Kreis Kleve. Wir sind uns sicher, dass dafür gerade im Bereich der Dialyse eine stärkere Verzahnung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung erforderlich ist. Viele Dialyse-Leistungen können heute ambulant erbracht werden."

Inwiefern der Verkauf der Dialyse zu einer Verzahnung beitragen würde und ob die Gesundheitsversorgung ohne den Verkauf an ein Privatunternehmen gefährdet sein könnte, wollte die Pressestelle der Trägergesellschaft jedoch mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht kommentieren. Patienten müssten im Falle eines Verkaufs der Dialyse an den privaten Betreiber jedenfalls keine Änderungen befürchten, sagt Bernd Ebbers: "Das Leistungsspektrum der Dialyse bleibt in vollem Umfang bestehen. Sämtliche Dialyse-Leistungen werden weiterhin am bisherigen Standort am St.-Antonius-Hospital erbracht. Die bewährte Zusammenarbeit der Dialyse mit der Klinik für Innere Medizin/Nephrologie des St.-Antonius-Hospitals soll fortgeführt und gepflegt werden."

Auch die Angestellten müssten im Falle einer Übernahme keine Nachteile in Kauf nehmen, sagt Ebbers: "Bedingung an den neuen Betreiber ist eine Arbeitsplatzgarantie für unsere Mitarbeiter, die zu den gleichen Bedingungen weiterbeschäftigt werden können". Den Verhandlungspartner, der die Patienten des Hospitals schon bald mit Dialyse-Leistungen versorgen könnte, wollte der Sprecher der Geschäftsführung aber noch nicht nennen: "Sobald die Verträge geschlossen sind, werden wir mit unserem Partner gemeinsam zu weiteren Details informieren", sagt Ebbers. Da es sich den Informationen zufolge um einen Anbieter in Kleve handele, liegt nahe, dass die Karl-Leisner-Trägergesellschaft in Verhandlungen mit der international tätigen Unternehmensgruppe Diaverum steht.

(jehe)
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