Kevelaer Jürgen Münnekhoff leitet jetzt die Gocher Wache

Kevelaer · Die Polizei hat einen neuen Chef. Er koordiniert auch den Bezirksdienst sowie den Objektschutzdienst am Weezer Flughafen.

Kevelaer: Jürgen Münnekhoff leitet jetzt die Gocher Wache
Foto: Evers Gottfried

In den Fluren vor den Dienstzimmern ist immer Zeit für ein paar freundliche Worte - von beiden Seiten. Der neue Chef ist offensichtlich kein Fremder, seine Kollegen kennen ihn gut. Jürgen Münnekhoff ist einer, der fast die ganze Zeit seines bisherigen Berufslebens im Kreis Kleve verbracht hat. Der 52-jährige neue Leiter der Gocher Polizeiwache hat die Funktion von Heinz van Baal übernommen, der jüngst in den Ruhestand ging.

Dass die Stimmung gelöst ist, dürfte an Münnekhoffs Art der Mitarbeiterführung liegen. Noch ist beiderseitiges Abtasten angesagt, aber man glaubt ihm, dass er "ein kommunikativer Mensch" ist, wie Münnekhoff von sich selbst sagt. "Ich spreche gerne mit den Leuten, auch mit den Kollegen, und ich rede lieber mit Mitarbeitern, als dass ich E-Mails schreibe", versichert der 52-Jährige. Als Vater zweier erwachsener Kinder und - kaum zu glauben - Großvater von zwei kleinen Kindern ist der Polizeibeamte einer, der mitten im Leben steht.

1982 hatte der Klever mit der Ausbildung bei der Polizei begonnen; 1985 war er das erste Mal im Kreis Kleve eingesetzt, zunächst in der Wache Kalkar. Weil Münnekhoff aber schon damals ehrgeizig war, ging er von 1987 bis 1990 noch mal an die Fachhochschule. Und gleich danach wurde der Klever Wachdienstführer und dann Dienstgruppenleiter in Düsseldorf. Zurück an den Niederrhein war der erklärte Wunsch des jungen Familienvaters, deshalb war ihm der Wechsel nach Kleve sehr recht. Von 1994 bis 1998 blieb Münnekhoff Dienstgruppenleiter in Kleve, wurde dann Leiter des Stabes bei der ehemaligen PI (Polizeiinspektion) Nord. Weitere Jahre als Dienstgruppenleiter in Kleve folgten, bis er 2008 zur Führungsstelle der PI Süd wechselte. "Ich war dann bis 2011 Dezernent für Verkehrsangelegenheiten und ging dann nach Emmerich, um die dortige Wache zu leiten. Es gibt eigentlich nichts im Kreis Kleve, das ich nicht kenne." Weshalb Goch jetzt geradezu zwangsläufig seine neue dienstliche Heimat wird.

Wachleiter zu sein bedeutet in erster Linie interne Aufgaben. Münnekhoff koordiniert den Bezirksdienst und den Objektschutzdienst am Weezer Flughafen. Die ebenfalls dort aktive Bundespolizei ist nur für die Non-Schengen-Flüge zuständig. Die Bezirksregierung als Flughafen-Aufsichtsbehörde bedient sich ansonsten der Landespolizei. Leiter der gesamten Gocher Dienststelle ist Jürgen Münnekhoff übrigens nicht. Verkehrs- und Kriminalkommissariat sind eigenständig.

Neben der Führung seiner Mitarbeiter ist der Wachleiter auch "Regionalbeauftragter", also Ansprechpartner für die Öffentlichkeit. Wenn etwa die Stadtverwaltung, der Rat oder auch Vereine Rat suchen, können sie sich an den Polizeichef wenden.

Münnekhoff traut sich angesichts der Einbrüche, Diebstähle, Vergehen aller Art, die es am Niederrhein gibt, nicht mehr von einer "Insel der Glückseligen" zu sprechen, sagt er. Aber vergleichsweise sicher leben die Menschen im Kreis schon noch. Wobei ihm die große Anzahl der Einbruchsdelikte Sorgen macht. Weitaus größeres Kopfzerbrechen übrigens als etwa die Menge der Migranten. Er findet, dass die Gesellschaft hierzulande gut mit den Flüchtlingen klarkommt. Münnekhoff ermuntert alle Bürger, der Polizei jede Beobachtung mitzuteilen.

(RP)
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