Parookaville in Weeze "Jockis" Torten für Aokis Bühnenshow

Weeze · Zum Auftritt von Steve Aoki bei Parookaville gehört das Werfen von Kuchen. Die liefert Bäcker Joachim Reffeling.

 Der DJ und sein Tortenbäcker: Steve Aoki mit Joachim „Jocki“ Reffeling.

Der DJ und sein Tortenbäcker: Steve Aoki mit Joachim „Jocki“ Reffeling.

Foto: Reffeling

Nein. Berührungsängste kennt Bäcker Joachim "Jocki" Reffeling nicht. Als er DJ Steve Aoki im vergangenen Jahr die Torten überreichte, war er mit dem Star direkt auf einer Wellenlänge. "Das ist ein lustiger Typ, völlig locker, der hat gleich gesagt: Du bist mein Cakemaker." Jocki und Aoki, das scheint zu passen. Nachdem der Bäckermeister aus Goch bereits im vergangenen Jahr die Torten für den extravaganten Auftritt des Parookaville-Stars anfertigte, buchte ihn Aoki erneut. Offenbar hat das Gebäck geschmeckt, das Aokis Manager kurz vor dem Auftritt noch höchstpersönlich testete. Er ließ sich die Torten bringen, steckte den Finger rein und kostete: Der Daumen ging nach oben. Die Torten durften auf die Bühne.

 Inna Wibe, Renate Reffeling und Claus Kluckner (v.l.) haben viel Spaß beim Tortenmachen für den Parookaville-Star Steve Aoki.

Inna Wibe, Renate Reffeling und Claus Kluckner (v.l.) haben viel Spaß beim Tortenmachen für den Parookaville-Star Steve Aoki.

Foto: Evers

Größe, Gewicht, Zutaten - alles wird genau vom DJ vorgegeben. 15 Stück wird Reffeling mit seinem Team aus fünf Konditoren herstellen. Zwei Zutaten sind für den Auftritt besonders wichtig: Zucker und Eiweiß. Süß sollen die Torten sein, damit sie gut kleben, Eiweiß ist nötig, damit sie die Form auch beim Wurf behalten. Denn die Festival-Kuchen sind nicht zum Servieren gedacht, sondern zum Werfen. Bei einem Song des DJ ist es Kult, dass der Star Torten in das Publikum wirft. "Take the Cake" nennt sich das. Und die Fans sind ganz verrückt darauf: "Cake me", schreien sie. Wer die Torte mitten ins Gesicht bekommt, darf sich als Held fühlen.

RP-Mitarbeiter Julian Binn war im vergangenen Jahr ein solcher Glückspilz. Er saß bei einem Freund auf den Schultern und streckte ein Plakat "Can you cake Germany" in die Höhe. Prompt hatte er die Torte von Steve Aoki im Gesicht. "Das war im ersten Moment schon ein kleiner Schock, aber es hat nicht weh getan", berichtet Binn. Mitten im Gesicht hatte ihn die Torte getroffen. "Die war extrem süß", erinnert er sich und daran, dass gleich viele Fans drumherum sich an den Tortenresten in seinem Gesicht bedienten.

Klar weiß auch der Bäcker, dass es mancher befremdlich findet, wenn Torten geworfen werden. "Aber die Kuchen werden ja nicht an die Wand geworfen, sondern tatsächlich gegessen", sagt Reffeling. Alle seien heiß darauf, von den Torten getroffen zu werden, um sie natürlich auch so gut wie möglich zu verspeisen. Immer wieder kommt es vor, dass andere dann beim Schlecken helfen. Alles sei ein Riesenspaß. "Parookaville ist eine andere Welt, da lassen die jungen Leute zwei Tage lang die Puppen tanzen", meint Reffeling. Von der Musik selbst bekomme er kaum was mit. "Das ist nicht meine Welt, ich könnte doch schon der Opa von manchem Zuschauer sein", grinst der 55-Jährige, der das Gelände schon kannte, als viele der Fans noch gar nicht geboren waren.

Samstagabend wird es für ihn ernst. Um 23 Uhr wird Steve Aoki auf die Bühne gehen. Kurz vorher erwartet "Jocki" dann die Anweisung per Funk, um mit den Torten im Backstage-Bereich vorzufahren. "Das ist ganz großes Kino. Was da rund um die Bühne abläuft, ist beeindruckend." Reffeling hofft, dass die Torten auch diesmal den Geschmack des Star-DJs treffen. Aber da ist er sicher. Zumal Aoki in Parookaville besonders entspannt auf die Bühne gehen kann. Schließlich ist das vermutlich das einzige Festival, bei dem er mit seinem Privatjet nur wenige hundert Meter von der Bühne entfernt landen kann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort