Kevelaer Jetzt glänzen schon die Pfeifen der neuen Seifert-Orgel

Kevelaer · Wer in diesen Tagen die Maria-Magdalena-Kirche betritt und den Blick Richtung Orgel erhebt, erkennt, dass das neue Instrument bald fertig ist.

 Bis zu 200 Kilo wiegen die großen Zinn-Pfeifen. Da müssen mehrere Orgelbauer anpacken.

Bis zu 200 Kilo wiegen die großen Zinn-Pfeifen. Da müssen mehrere Orgelbauer anpacken.

Foto: Stade

Ein Großer seines Fachs wird die neue und nicht minder große Orgel der Gocher Maria-Magdalena-Kirche beim Konzert anlässlich ihrer Weihe spielen: Ansgar Wallenhorst aus Ratingen. Der 48-jährige Kirchenmusiker gilt als einer der führenden Improvisatoren in Deutschland und wird sicher mit Freuden austesten, was das jüngste Instrument aus dem Hause Seifert zu bieten hat. Dass er nicht enttäuscht sein wird, davon sind Franz Peters und die übrigen Orgelbauer, die derzeit mit dem Aufbau in der Gocher Hauptkirche beschäftigt sind, absolut überzeugt.

Norbert Oeser, der Vorsitzende des Gocher Orgelbauvereins, kann den 22. November kaum mehr abwarten. Schließlich träumen er und zahlreiche andere Gocher seit dem Kirchturmeinsturz vom 24. Mai 1993 davon, den Wiederaufbau mit einer hochklassigen neuen Orgel zu krönen. 20 Jahre lang haben die Kirchgänger mit einem provisorischen Instrument leben müssen. Es war gar nicht so schlecht, hörte man immer wieder, aber eben doch nur ein bescheidener Ersatz. "Da die Leute entwöhnt sind, was das Hörerlebnis angeht, wird die Überraschung umso größer sein", ist sich Peters sicher.

Wenn wir die neue Orgel übergeben, kann die Gemeinde davon ausgehen, dass das neue Instrument Jahrhunderte lang hält", sagt der Fachmann. Das klingt gut, besonders im Hinblick auf die Kosten, denn es müssen rund 700 000 Euro aufgebracht werden. Das Bistum hat der Pfarrgemeinde erlaubt, in Vorleistung zu treten, um die Rechnung bei Seifert begleichen zu können, obwohl noch lange nicht genügend Spenden zusammengekommen sind. Knapp 340 000 Euro fehlen noch - Norbert Oeser hofft, dass die Zuwendungen in spürbarer Höhe fließen, wenn denn das Instrument in seiner ganzen Klangfülle erst einmal zu hören sein wird. Die Gocher brauchen zum Kirchenkonzert am 22. November zwar keine Eintrittskarte zu kaufen, auf großherzige Spenden wird jedoch vertraut.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort