Weeze In Weeze ist die ganze Welt zu Hause

Weeze · Kulturfest auf dem Cyriakusplatz. Der Jugendtreff "Wellenbrecher" war für die Veranstaltung zu eng geworden. Kunstaktion mit Vorhängeschloss demonstriert das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinde.

 Bunt und lebendig ging es zu beim Multi-Kulti-Fest auf dem Cyriakusplatz. Beim Kinderschminken wurden die kleinen Besucher herausgeputzt.

Bunt und lebendig ging es zu beim Multi-Kulti-Fest auf dem Cyriakusplatz. Beim Kinderschminken wurden die kleinen Besucher herausgeputzt.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Bei strahlendem Sonnenschein feierten die Weezer am Samstag ein Kulturfest unter dem Motto "Die Welt zu Hause in Weeze". Organisiert wurde die multikulturelle Veranstaltung von einem Zusammenschluss aus der Gemeinde Weeze, dem Familienzentrum im Franziskus-Kindergarten und dem Weezer Jugendtreff "Wellenbrecher". Das jährliche "Fest der internationalen Begegnung" im "Wellenbrecher" gehört fest zum Veranstaltungskalender; die Idee für ein größeres Kulturfest entstand vor allem durch den begrenzten Platz im Jugendtreff. Größer sollte das Fest sein, so dass sich der Cyriakusplatz anbot.

Ilse Borgmann, Leiterin des Familienzentrums, erklärte die Idee hinter dem Fest: "Wir wollen zeigen, dass die Familien, die aus anderen Ländern zu uns kommen, in Weeze integriert sind. Durch das Fest wollen wir Offenheit schaffen für diese Familien, die hier ein Zuhause gefunden haben."

"Ein Fest der Vielfalt und Zusammengehörigkeit", so brachte es auch Simone Raymann, Diplom-Pädagogin im "Wellenbrecher", auf den Punkt. Diese Vielfalt zeigte sich zum Beispiel bei den kulinarischen Genüssen. Von Börek über Weinblätter bis hin zu Frühlingsrollen war alles zu haben. Auf der Bühne gab es ein abwechslungsreiches Programm, bei dem sich Auftritte von Kindergärten und Schulen mit vielen Künstlern abwechselten. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg, Kinderschminken, eine Buttonmaschine, eine Märchenerzählerin, einen Zauberer und vieles mehr. Quietschgelbe Badeenten luden bei den Wasserfontänen zum Planschen ein.

Viele Stände informierten im großen und lockeren Rahmen über wichtige Themen. Wibke Korten, Fachberaterin bei "gerne anders", einer NRW-weiten Beratungsstelle für homosexuelle Jugendliche: "Wir wollen erreichen, dass dieses Thema einen Platz hat und sichtbar wird. Wenn wir dann noch mit Menschen ins Gespräch kommen, haben wir viel erreicht."

Besonders gut zeigte eine Kunstaktion das Zusammengehörigkeitsgefühl in Weeze. Für fünf Euro konnten die Besucher ein kleines Vorhängeschloss erwerben, selbst gravieren und es am Zaun neben dem Rathaus befestigen. Eine bereits im Preis enthaltene Spende ermöglicht es zukünftig Gruppen, größere Schlösser anzubringen. Simone Raymann: "Wir wollen ausdrücken, dass wir mit Weeze verbunden sind. Eine Verbundenheit auf Dauer. Wir hoffen, dass sich diese Aktion verselbstständigt und immer weiter wächst." Ein sichtbarer Beweis dafür, dass Menschen ganz unterschiedlichen Hintergrunds in Weeze eine Heimat gefunden haben.

(ym)
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