Kevelaer Hüls: Weitere Bomben werden vermutet

Kevelaer · Der Bereich ist im Zweiten Weltkrieg heftig bombardiert worden. Untersuchungen laufen im Zuge der Bebauung.

 Der Lageplan zeigt die beiden Kreise, in denen Bewohner von der Aktion betroffen waren. Im inneren Ring mussten die Leute die Häuser verlassen. Die kleinen Kreise beschreiben den Fundort der Bombe vor einiger Zeit (grau), der beiden Sprengkörper vom Donnerstag (gelb) sowie der beiden Verdachtspunkte (blau).

Der Lageplan zeigt die beiden Kreise, in denen Bewohner von der Aktion betroffen waren. Im inneren Ring mussten die Leute die Häuser verlassen. Die kleinen Kreise beschreiben den Fundort der Bombe vor einiger Zeit (grau), der beiden Sprengkörper vom Donnerstag (gelb) sowie der beiden Verdachtspunkte (blau).

Foto: zel

Einen Tag nach der Bombenentschärfung zieht Ordnungsamtsleiter Ludger Holla ein positives Fazit: "Alles hat wunderbar geklappt, die Rädchen haben sehr gut ineinander gegriffen." Auch die Experten vom Kampfmittelräumdienst leisteten ganze Arbeit. Innerhalb von nur 20 Minuten waren beide 125-Kilo-Bomben entschärft.

Durch die schnelle Entschärfung hielt sich auch die Beeinträchtigung für den Flugverkehr in Grenzen. Eine Maschine musste von Weeze nach Köln umgeleitet und dort aufgetankt werden. Dieses Flugzeug aus Luton landete dann später mit Verspätung in Weeze. Alle anderen Flüge seien reibungslos abgewickelt worden, so Flughafensprecher Holger Terhorst. Die Sperrung des Luftraums hatte die Deutsche Flugsicherung veranlasst.

Es ist gut möglich, dass das bald wieder nötig ist. Denn auf dem Areal an der Hüls werden noch zwei weitere Bomben vermutet. Das Gelände ist am Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert worden, weil es dort Schützengräben und eine Flak-Stellung gab. Schon vor einiger Zeit war dort eine Bombe gefunden und entschärft worden.

Die beiden Sprengkörper am Donnerstag waren im Zuge der Untersuchungen für das Mehrzweckbecken entdeckt worden. Wegen der Entwicklung des Hülsgeländes muss der Kampfmittelräumdienst das Areal genau unter die Lupe nehmen. Bei Luftbildauswertungen waren zwei Stellen als Verdachtspunkte erkannt worden.

Tatsächlich fanden die Experten dort jeweils eine Bombe in rund drei Meter Tiefe. Die tiefen Löcher hatte der Kampfmittelräumdienst ausgehoben und die Gruben mit Spundwänden gegen Abrutschen von Erdreich gesichert. Nach der Entschärfung sind beide Löcher wieder verfüllt worden.

Und nur wenige Meter vom jetzigen Fundort entfernt gibt es einen weiteren Verdachtspunkt. Außerdem liegt möglicherweise auch etwas weiter im Boden einer Wiese noch ein Sprengkörper. In absehbarer Zeit sollen die beiden Orte untersucht werden. Um am Hallenbad in die Nähe der vermuteten Bombe zu kommen, ist es allerdings nötig, einen Baum zu entfernen. Das wäre eine aufwändigere Aktion. Ziel sei, beide Verdachtspunkte auf einmal in Angriff zu nehmen. Sollten nämlich an beiden Stellen Bomben gefunden werden, soll die Entschärfung in einer Aktion erfolgen. Dann müssten aufwändige Sperrung und Evakuierung nur einmal erfolgen. Wie groß der Radius sein wird, hängt von der Art der Bomben ab. Klar ist, dass beim möglichen Sprengkörper in der Wiese am Kreisverkehr viele Leute ihre Häuser verlassen müssten. Denn dort ist ein Wohngebiet in ziemlicher Nähe.

Grund zur Beunruhigung, weil dort möglicherweise Bomben im Boden lagern, gebe es nicht, so Ludger Holla. "Die Sprengkörper liegen tief im Boden, sie stellen nur dann eine Gefahr da, wenn sie bei Tiefbauarbeiten freigelegt werden." Eben daher gehört es zum Verfahren zur Entwiclung der Hüls, dass der Boden dort vorher genau untersucht wird. Die Kosten für die Kampfmittelräumung trägt der Steuerzahler.

(RP)
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