Kevelaer Hohe Wahlbeteiligung, große Stimmenvielfalt

Kevelaer · Ein geradezu teuflisches Ergebnis erreichte die AfD, das sogar den Bürgermeister schmunzeln ließ. "Ich habe da auch direkt an ,Number of the Beast' gedacht", sagt Dominik Pichler. Genau 666 Zweitstimmen holte die AfD in Kevelaer. Ausgerechnet in der Marienstadt kam die Partei damit auf die Zahl, die gemeinhin als Zeichen für den Teufel gilt. Viel wichtiger war Pichler aber eine andere Sache an der Zahl: "Die AfD ist in Kevelaer unter fünf Prozent und deutlich unter dem Landesergebnis geblieben, auch die Linken haben hier keine Rolle gespielt." Besonders gefreut hat sich der Bürgermeister aber über die hohe Wahlbeteiligung. Das sei ein gutes Signal für die Demokratie. 66,8 Prozent betrug die Wahlbeteiligung in der Marienstadt. Vielleicht hat ja auch die Aktion am Samstag noch den ein oder anderen dazu motiviert, zur Urne zu gehen. Bei einem Flashmob in der Innenstadt stimmten der Theaterchor Niederrhein und der Männergesangverein Kevelaer das Lied "Die Gedanken sind frei" an. Viele Besucher stimmten spontan ein, an den Info-Ständen der Parteien herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Wahlwerbung mal auf die charmante Art.

 Mit einer besonderen Aktion wurde in Kevelaer noch einmal Werbung für die Wahl gemacht. Es gab einen Flashmob in der City.

Mit einer besonderen Aktion wurde in Kevelaer noch einmal Werbung für die Wahl gemacht. Es gab einen Flashmob in der City.

Foto: Gottfried Evers

Auf jeden Fall war die Wahlbeteiligung diesmal um 6,3 Prozentpunkte höher als bei der Landtagswahl 2012. Und die Bürger nutzten den 73 Zentimer langen Wahlzettel komplett aus. Fast alle der 31 Parteien bekamen in Kevelaer zumindest eine Stimme. Als einzige Partei ging in der Marienstadt die BIG leer aus, das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit bekam keine einzige Stimme. Immerhin zwei Kevelaerer wählten die Parteilose WG BRD. So viele Stimmen bekamen auch die Parteilosen (PAN) und die DKP. Gleich neunmal so viele Stimmen konnte die V-Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer auf sich vereinigen. Unterm Strich bedeuten die 18 Stimmen in Kevelaer aber lediglich 0,13 Prozent.

(RP)
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