Kevelaer Hallenbad nach Chlorgasalarm evakuiert

Kevelaer · Beim Flaschenwechsel wurde gestern der Alarm ausgelöst. 30 Kinder mussten das Schwimmbecken verlassen, als die Feuerwehr anrückte. Nach einer Kontrolle konnte die Anlage später wieder freigegeben werden.

 Szenen wie aus einem Katastrophenfilm: Feuerwehrleute in Schutzanzügen werden von Rückständen des Chlorgases gereinigt.

Szenen wie aus einem Katastrophenfilm: Feuerwehrleute in Schutzanzügen werden von Rückständen des Chlorgases gereinigt.

Foto: Schulmann

Gestern Morgen stand der routinemäßige Wechsel der Chlorgasflaschen an. Eigentlich ein Prozedere ohne größere Probleme. Allerdings war die Alarmanlage im Schwimmbad zuletzt offenbar besonders sensibel eingestellt worden. Denn die schlug sofort an, als der Schwimmmeister die Flaschen tauschte.

Dabei sei bei dem Wechsel nur ein wenig Chlorgas ausgetreten, was durchaus normal sei. Offenbar war in der alten Flasche noch eine geringe Menge Gas, das an die Luft geriet, so die Polizei gestern.

"Die Chlorgaswarnanlage war letzte Woche gewartet worden und daher sehr fein eingestellt", sagt Georg Metzelaers, Leiter der Feuerwehr. Der Alarm war wohl durch einen kleinen Rest ausgelöst worden, der sich noch zwischen Schraubverschluss und Ventil der eigentlich leeren Flasche befand.

Die geringe Menge reichte dieses Mal bereits, um den Alarm auszulösen. Sofort sprang auch die Sprinkleranlage an, und die Feuerwehr wurde alarmiert. Der Schwimmmeister machte sofort den Raum dicht, während die Einsatzkräfte am Schwimmbad eintrafen.

Vorsorglich beendete die Feuerwehr den Badebetrieb und evakuierte die Schwimmhalle. Zu der Zeit waren etwa 30 Kinder vom Offenen Ganztag der Antoniusschule im Wasser. Sie verließen das Bad und gingen zurück zur Biegstraße. Die Szenerie rund um das Bad wirkte dramatisch. Polizei und Feuerwehr hatten das Bad abgesperrt. Die Feuerwehrleute sahen in ihren Schutzanzügen wie Astronauten aus und machten sich in dem Raum ein Bild von der Lage. Schnell konnten sie allerdings Entwarnung geben, denn die Messungen zeigten, dass die Flaschen dicht waren und kein Chlorgas mehr austrat.

Als die Feuerwehrleute wieder aus dem Schwimmbad kamen, wurden sie zur Sicherheit noch einmal komplett mit Wasser abgespritzt. So sollte sichergestellt werden, dass keinerlei Chlorgas-Rückstände auf den Schutzanzügen sind.

Insgesamt sei der Einsatz ruhig und zügig abgelaufen, so Georg Metzelaers. Vieles habe dramatischer gewirkt, als die Situation am Ende war. Immerhin waren bei der Aktion 25 Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen im Einsatz. Der Rettungsdienst und die Polizei waren ebenfalls vor Ort.

Als sichergestellt war, dass kein Chlorgas mehr in dem Bereich ist, wurde das Schwimmbad wieder freigegeben. Ab 14 Uhr sollte wieder ganz normaler Badebetrieb im Bad an der Hüls laufen.

Personen wurden bei dem Einsatz nicht verletzt. Der Schwimmmeister, der den Flaschenwechsel vornahm, wurde vom Rettungsdienst untersucht. Er war aber ebenfalls unverletzt geblieben.

(zel)
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