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Kevelaer Gocherin erklärt Kleve zur Studentenstadt

Kevelaer · Stephanie Willems (23) untersuchte in ihrer Bachelor-Arbeit an der Universität Bonn Kleve als Studentenstadt. Ein Ergebnis: 80 Prozent der Studierenden der Hochschule-Rhein-Waal sind mit dem Standort zufrieden.

 Stefanie Willems (2.v.links) befragte für ihre Studie 111 Studenten der Hochschule Rhein-Waal.

Stefanie Willems (2.v.links) befragte für ihre Studie 111 Studenten der Hochschule Rhein-Waal.

Foto: Klaus Stade

Kleve ist auf dem besten Weg, eine Studentenstadt zu werden. Das ist das Ergebnis einer an der Universität Bonn entstandenen Bachelor-Arbeit einer Gocherin. 80,2 Prozent der befragten Studierenden der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) am Standort Kleve sind mit der Stadt zufrieden oder sehr zufrieden, 24 Prozent der Befragten sagen, dass Kleve jetzt schon Studentenstadt ist. 70 Prozent der Befragten sind laut den Auswertungen der Gocherin der Auffassung, dass Kleve "schön", "ungefährlich", studentenfreundlich", "aufstrebend" und fortschrittlich" ist. Bei den Merkmalen "grüne Stadt" und "Radwegenetz" werden sogar die Ansprüche an eine ideale Studentenstadt um bis zu 15 Prozent übertroffen. Überzeugen konnte Kleve die Studierenden auch mit der baulichen Attraktivität der Stadt und der Attraktivität des Umlands und mit den Einkaufsmöglichkeiten.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Kritisch sehen die Befragten vor allem den öffentlichen Personennahverkehr. Busse und Bahnen fahren höchstens halbstündlich, wenn es überhaupt eine Verbindung gibt. Schlecht weg kommt auch das Kneipenangebot und das damit verbundene "Nachtleben". Vor allem aber wird die Wohnsituation bemängelt, die in Kleve immer noch verhältnismäßig teuer und knapp für Studenten sei, heißt es. Die Hoffnungen liegen hier auf dem weiteren Ausbau von Studentenwohnungen. Verbesserungsbedürftig seien auch die Job- und Praktikumsmöglichkeiten, so die Bachelorarbeit.

Vor der Nennung als Studentenstadt mit 23 Prozent liegt die Nennung als "Provinzstadt" mit 43 Prozent - wobei diese Nennung nicht unbedingt negativ gemeint sei, sagt Stephanie Willems. Die 23-jährige Gocherin hat die Bachelor-Arbeit 2014/15 geschrieben und stellte sie jetzt in den Räumen der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve vor. Willems beginnt zum Wintersemester ein Masterstudium Wirtschaftsgeografie an der RWTH Aachen. Die Masterstudentin hat für ihre Bachelor-Arbeit, die auf ähnlichen Befragungen in Dresden und Gießen aufbaut, 111 Bachelor-Studenten der Hochschule Rhein-Waal befragt. Beim Freizeitangebot fehlt den befragten Studenten vor allem eine Disco oder Kneipen, in denen man tanzen kann, erklärt Willems, deren Schwerpunkt im Studium die Stadtentwicklung war. Es werde deutlich, dass sich Kleve in Richtung Studentenstadt weiterentwickelt, sagt die Gocherin.

Hans-Josef Kuypers, Geschäftsführer der Kreiswirtschaftsförderung (WfG) und Geschäftsführer des Fördervereins Campus Cleve, unterstützte die Forderung nach einer Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Mit besseren Bus- oder Bahnverbindungen könne auch das Wohnraumproblem entschärft werden, sagte er. Außerdem erinnerte er an die ausführliche Liste von Praktikums- und Jobangeboten, die WfG und Campus Cleve bereit halten. Aber: "Wer in einem kleinen oder mittleren Betrieb am Niederrhein arbeiten will - auch als Werkstudent - muss die deutsche Sprache beherrschen", sagte er bei der Vorstellung der Arbeit.

(RP)
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