Kevelaer Gocher soll Studenten erpresst haben

Kevelaer · Seine Ausbildung brach er nach zwei Jahren ab. Was folgte, waren Drogen, Beschaffungskriminalität, Haft. Zudem machte er Therapien. Jetzt steht der 42-jährige Gocher wegen Körperverletzung und räuberischer Erpressung vor dem Landgericht. In Kleve hatte der Mann eine Bleibe in einem Haus an der Hagschen Straße gefunden, in dem vorwiegend Studenten wohnen. Doch es gab Ärger im Haus. Dem 42-Jährigen wurde das Zimmer, in dem er zeitweise mit seiner Freundin lebte, gekündigt.

Darüber eskalierte ein Streit im September 2015: Der 42-Jährige hatte Methadon genommen und dann noch ein paar Bier getrunken. Schließlich stürmte er am Nachmittag in das Zimmer seines Wohnungsnachbarn. Er soll einen Müllsack in das Zimmer gepfeffert haben und den ausländischen Studenten bespuckt, geschlagen und erpresst haben. Der Student bekam einen Ellbogenstoß und einen heftigen Schlag ins Gesicht, die Oberlippe blutete. Der Staatsanwalt wirft dem Gocher vor, dass dieser zuschlug, weil er 200 Euro von dem Angeklagten erpressen wollte. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, zeigte der Angeklagte dem Studenten auch noch ein langes Fleischermesser. Der 42-Jährige soll dem Studenten gedroht haben, dass er ihn umbringt, wenn er die 200 Euro nicht bekäme. Weil der Student beteuerte, dass er kein Geld im Haus habe, durchsuchte der Täter das Zimmer und fand die Geldbörse des Studenten mit Ausweis, Studentenausweis und einer Kontokarte. Mit der Kontokarte in der Hand soll der Täter den Studenten gezwungen haben, mit ihm die 200 Euro abzuheben. Doch draußen vor dem Haus wartete die Polizei, die ein Mitbewohner gerufen hatte, und nahm den Gocher fest. Der gab die Gewalttätigkeiten zu, wollte aber kein Geld erpresst haben. Er habe nachweisen wollen, dass der Student für den Ärger verantwortlich gewesen sei. Dagegen sprach die Aussage des Vermieters: Seitdem das Zimmer geräumt ist, ist Ruhe im Haus, sagte er. Am 12. Februar, 9 Uhr, wird der Prozess fortgesetzt.

(mgr)
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