Kevelaer Gocher Musical bald auch in Kevelaer

Kevelaer · Es wird wieder intensiv geprobt im Pfarrheim Pfalzdorf: Die Family Singers sind in der heißen Phase kurz vor der Aufführung ihres Musicals "Subway - All-ein". Nach der Premiere in Goch gehen die Akteure nun auf Tour.

 Das Musical war schon in Goch ein großer Erfolg. Jetzt geht es auf "kleine Tournee" nach Kleve und Kevelaer.

Das Musical war schon in Goch ein großer Erfolg. Jetzt geht es auf "kleine Tournee" nach Kleve und Kevelaer.

Foto: Klaus-dieter Stade

Ein junger Mann vom Land geht in die Großstadt, um dort berühmt zu werden, und trifft auf die unterschiedlichsten Menschen. Er erlebt Hilfsbereitschaft, Unfreundlichkeit, Angst und vielleicht auch Liebe und lernt dabei, sein eigenes Urteil weniger schnell zu fällen.

So in Kürze die Handlung von "Subway - All-ein". Seit der Premiere im vergangenen November hat sich das Musical zum echten Dauerbrenner entwickelt. Dabei war es ein Wagnis, ausgerechnet zu Zeiten der Flüchtlingskrise ein Musical über Vorurteile auf die Bühne zu bringen. Dabei sind nicht konkret nur Flüchtlinge, die in dem Musical von Vorurteilen und vorgefassten Meinungen betroffen sind, sondern alle Menschen angesprochen. Der Untertitel verrät dann auch, worum es wirklich geht - um Liebe und Angst und das ganze Leben dazwischen. Keine kleine Aufgabe, die sich die Family Singers mit ihrem Musical da vorgenommen haben. Die überwältigende, gute Resonanz auf die bisherigen Aufführungen hat sie jedoch nur darin bestärkt, das Musical in diesem Winter wieder auf die Bühne zu bringen. Zwei Aufführungen werden erstmals in Kevelaer im Bühnenhaus sein, eine weitere in der Stadthalle in Kleve.

Eine große Veränderung zeigt sich in der Besetzung einer der Hauptfiguren, die die verschiedenen Handlungsfäden immer wieder zusammenführen. Während die Karrierefrau erneut von Annette Regnitter gespielt und gesungen wird, hat Jeroen Blok die Rolle des Hans Glück von Daniel Verhülsdonk übernommen. "Ich habe das Musical bisher leider nicht live auf der Bühne gesehen, aber zur Vorbereitung die DVD angeschaut", sagt der 34-jährige Gocher, der seine ersten musikalischen Erfahrungen beim Gesangsunterricht auf der Gaesdonck machte. Der gelernte Veranstaltungskaufmann arbeitet im Direktvertrieb eines Blumengroßhandels, ist Leadsänger bei "Querbeat" und "Three Red Shoes".

Vor der Rolle des Hans Glück hat er trotzdem Respekt: "Der musikalischen Teil allein ist es nicht, aber Singen, Schauspielern und Tanzen zusammen sind für einen spontanen Doppellinksfuß wie mich schon eine Herausforderung", lacht Blok. Ernsthafte Sorgen macht er sich jedoch nicht: "Das kriegen wir schon hin."

So wie das Musical verschiedene musikalische Stilrichtungen vereint, so haben auch die Akteure einen unterschiedlichen musikalischen Hintergrund. Während Jeroen Blok im Gospelchor singt, ist Heinz Heyl eigentlich in der Seemannsmusik zu Hause. Er ist Mitglied bei den "Hanseaten", dem Shanty-Chor Grieth, und kam über Musical-Initiator und Family-Singers-Urgestein Hans-Peter Bause zum Musical. "Es ist ein vollkommen anderes Repertoire, und die Art zu singen ist anders, aber gerade das macht Spaß", sagt Heyl. Neben den Neuzugängen gibt es aber auch alte Hasen im Team. Einer von ihnen ist Khalil aus Afghanistan. Er war bereits bei der ersten Musicalproduktion dabei. Für ihn steht neben dem Gesang das Miteinander im Vordergrund. "Ich konnte hier bei den Musicalproben mein Deutsch verbessern und viele nette Leute kennenlernen", so der 25-Jährige. Dank dieses Netzwerkes konnte Khalil inzwischen in eine eigene Wohnung ziehen und hat im August eine Ausbildung als Elektriker begonnen.

(RP)
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