Kevelaer Geschäftsinhaber: Monatelang kein Anschluss nach Umzug

Kevelaer · Seit 15 Wochen lebt Markus Matern ohne Festnetz, TV und Internet. Mehrfach wandte er sich an die Telekom. Doch es geschieht nichts.

Mehr als drei Monate ist es her, dass Markus Matern umgezogen ist, natürlich mit allem Hab und Gut, samt Internetanschluss der Telekom. Doch leider hat der Unternehmer immer noch keinen Telefon-, Fernseh- und Internetanschluss. Zahlen muss der 49-Jährige, der ein Sportgeschäft mit vielen Kevelaerer Kunden führt, trotzdem.

"Da ich neben meinem Geschäftsbetrieb auch in meinem privaten Haushalt ein Büro für meinen geschäftlichen Einkaufsverband nutzen muss, bin ich seit Wochen stark eingeschränkt und kann meinen Kunden auch den gewohnten Service nach Geschäftsschluss nicht bieten", sagt er. Für den Ausfall würde die Telekom nur aufkommen, wenn ein Nachweis erbracht wird. "Wie soll das gehen?", fragt sich Matern. "Ist es doch eine fiktive oder gar spekulative Bewertung als Basis einer solchen Berechnung", sagt der Geschäftsführer. Außerdem buche der Konzern jeden Monat 45,99 Euro von seinem privaten Konto ab. "Für nichts", so der verärgerte Kunde, der durchaus Verständnis dafür hat, wenn einmal ein Termin platzt. "Das kann immer mal passieren". Doch nun warte er schon wochenlang. Mehr als Briefe mit der Begrüßung und einem sogenannten "Willkommenspaket" habe er nicht erhalten.

Mehrmals hatte er sich schon an das marktführende Unternehmen in Bonn gewandt. Ohne Erfolg. "Mal wurde mit mir ein Termin zur Installation ausgemacht. Doch einen Tag später wieder abgesagt", sagt Matern, der nicht mehr weiter weiß. Dabei hatte der Inhaber früher keine Probleme mit dem Betreiber. "Ich bin seit ich denken kann bei der Telekom", sagt er. Und ist damit auch mehrmals umgezogen. "Allerdings hatte ich dabei immer einen Wohnort- und somit Rufnummernwechsel, jetzt möchte ich aber meine Rufnummer behalten."

Warum das bisher nicht funktioniert hat, wisse keiner so recht. Er habe bestimmt schon zehnmal - teilweise mit 20-minütigen Aufenthalten in der Warteschleife - bei der Telekom angerufen und dort auch Verständnis von den Ansprechpartnern erfahren, erzählt Markus Matern. Man hätte ihm gesagt, dass es eine organisatorische Ursache habe, keine technische. Scheinbar könne ein Auftrags-Ticket nicht ausgelöst werden.

Probleme gibt es derzeit auch bei einigen Einrichtungen der Awo, sagt Verwaltungsleiter Michael Eis. So fehle in einer Unterkunft für unbegleitete Flüchtlinge seit Wochen ein Internet-Anschluss. "Das ist gerade für die geflüchteten Jugendlichen, die Kontakt zu ihrer Familie aufnehmen wollen, ärgerlich", sagt Eis. Auch in einer Kita in Bedburg-Hau sowie in Kranenburg warte man vergeblich auf die Anschlüsse. Die Telekom sei einfach nicht in der Lage, kurzfristig Anschlüsse zu legen. Die Kommunikation zwischen Vertrieb und Auftragsbearbeitung funktioniere nicht, bestätigt ein EDV-Mitarbeiter, der von der Awo beauftragt wurde. "Das erlebe ich immer wieder", so der Techniker.

Zum Fall hat sich die Telekom bisher nicht äußert.

(RP)
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