Kevelaer Gemeinsam strampeln für die Krebshilfe

Kevelaer · 320 Rad- und Laufsportbegeisterte beteiligten sich an der zweiten Auflage der "Big Challenge". Von Winnekendonk aus drehten sie ihre Runden und ließen den Spendenstand mit jedem Kilometer steigen. Tolles Rahmenprogramm.

 Die Marathonläufer am Start der Big Challenge. Die große Runde führte über die Felder nach Xanten und von da aus über Birten und Sonsbeck zurück.

Die Marathonläufer am Start der Big Challenge. Die große Runde führte über die Felder nach Xanten und von da aus über Birten und Sonsbeck zurück.

Foto: (2) gerhard seybert

Es ist noch nicht ganz hell, als um fünf Uhr die ersten 130 Starter den großen Torbogen aus Strohballen passieren und sich zu Fuß oder auf dem Fahrrad auf den Weg machen. Ihr Ziel: möglichst viele Runden drehen, um Spenden für die Deutsche Krebshilfe zu sammeln.

Am Samstag fand am Viktoria-Sportpark in Winnekendonk die zweite "Big Challenge" statt. Insgesamt 320 Sportler machten Strecke für den guten Zweck. Für die Zuschauer gab es ein attraktives Rahmenprogramm. "Der Beginn um fünf Uhr früh ist für die Starter gedacht, die sich besonders ehrgeizige Ziele gesetzt haben.", erklärt Georg Biedemann. Er ist Vorsitzender und gemeinsam mit seiner Ehefrau Initiator der "Big Challenge".

Als Biedemann vor zwei Jahren bei einer niederländischen Sponsorenveranstaltung den berühmten Berg "Alpe d'Huez" in Frankreich bezwang, kam ihm die Idee zur "Big Challenge". Das Konzept: Jeder Sportler sucht sich im Vorfeld Sponsoren, die ihm pro Kilometer oder Runde einen bestimmten Geldbetrag zusichern. Am Tag selbst haben die Teilnehmer 15 Stunden Zeit, um auf der Acht-Kilometer-Laufstrecke oder auf der Marathondistanz zu Fuß oder mit dem Rad Strecke zu machen. Die große Runde führt über die Felder nach Xanten und von da aus über Birten und Sonsbeck zurück. An sieben Stationen werden sie mit Getränken und Snacks versorgt.

 Auch mit dem Rad wurde Strecke gemacht.

Auch mit dem Rad wurde Strecke gemacht.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Im letzten Jahr sammelten 230 Teilnehmer und viele Spender 220 000 Euro ein. "Das wollen wir toppen", sind sich die Organisatoren um Biedemann einig und dürfen optimistisch sein: Schon am Vormittag steht der Spendenstand bei rund 175 000 Euro.

Auf einer Bühne steht Moderator Ferdi van Heukelum, motiviert die Sportler und kündigt Musikbands, eine Road-Show, die Kuh Lotte und weitere Rahmenprogrammpunkte an. Was man am Sportpark vergeblich sucht: Pokale, Urkunden und Siegertreppchen. "Wir wollen keinen Wettbewerb, jeder läuft oder fährt seine ganz persönliche Challenge", erklärt Biedemann. Der Untertitel der Big Challenge "Aufgeben kommt nicht in Frage" sei als Metapher gedacht: "Er gilt zum einen für die Sportler und soll zum anderen den vielen Krebspatienten Hoffnung schenken."

Mit der Krankheit verbinden fast alle Teilnehmer ein persönliches Schicksal. Für stille Momente haben die Veranstalter ein Gedenkzelt etwas abseits des Trubels aufgestellt. An einer Tafel am Zieleinlauf zünden viele Sportler Lichter an. "Der Tag ist für mich auch ein Forum, um mich mit anderen Betroffenen, Angehörigen oder Erkrankten, auszutauschen", sagt eine Teilnehmerin.

Der Blick ist dabei vor allem nach vorne gerichtet. "Wir wollen allen Betroffenen Mut machen und zeigen, dass Krebs nicht unbesiegbar ist", so Biedemann. Der Spendenerlös der "Big Challenge"-Saison 2015 fließt deshalb in ein Projekt, bei dem an T-Zellen geforscht wird. Eine genetische Veränderung dieser körpereigenen Zellen könnte dazu führen, dass sie die Krebszellen schonend und mit geringen Nebenwirkungen bekämpfen. "Wir sind optimistisch", sagt eine Mitarbeiterin am Infostand der Deutschen Krebshilfe.

(riem)
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