Kevelaer Figurentheater zum Mitmachen für junge Zuschauer

Kevelaer · Einmal mehr hat das "Wodo-Puppenspiel" des Mülheimer Figurentheaters im Museum für Volkskunde in Kevelaer für staunende und begeisterte Kinderaugen gesorgt. "Lotta zieht um" hieß die Geschichte, welche die gelernten Sozialpädagogen Dorothe Wellfonder und Wolfgang Kaup auf die Bühne brachten.

 Beim Figurentheater "Wodo-Puppenspiel" wird den Kindern nichts vorgezaubert, die Kleinen sind mittendrin im Spiel. Das sorgt für pädagogisch wertvolle Momente.

Beim Figurentheater "Wodo-Puppenspiel" wird den Kindern nichts vorgezaubert, die Kleinen sind mittendrin im Spiel. Das sorgt für pädagogisch wertvolle Momente.

Foto: Seybert

Eine rege Schar von kleinen Zuschauern erlebte dabei, wie die kleine Lotta, genervt von ihrem kratzigen Pullover, diesen einfach kaputtschneidet und zu den Nachbarn zieht. Doch die Abwesenheit des Bruders, des Vaters und der Mutter, die Lotta im ersten Moment so gut gefällt, nagt auf die Dauer an dem Mädchen. Und obwohl sie sich eigentlich gesagt hat, dass sie niemals wieder nach Hause gehen wird, ist sie am Ende dann doch überglücklich, wieder bei ihrer Familie zu sein. Die ihr, auch wenn sie es zuerst nicht wahr haben wollte, doch unglaublich gefehlt hat.

Das spielerisch gehaltene Puppentheater der beiden Pädagogen wurde wie immer locker vorgetragen. Für die jungen Zuschauer dürfte es sich fast so angefühlt haben, als würden sie selbst mit ihren Figuren daheim spielen. Die Inspiration für die Kinder und der Reiz zum Mitmachen war dadurch natürlich sehr hoch. Und die pädagogisch lehrreichen Momente wurden nicht von oben herab präsentiert, sondern offenbarten sich auf Augenhöhe mit den Kleinen.

Deshalb bestand das Publikum auch aus vielen eingefleischten Fans der enthusiastischen Puppenspieler. "Wir sind seit dem letzten Jahr hier. Die Kinder hier finden das Ganze total schön, und ich finde es super, wie hier zum Mitmachen animiert wird", erklärte Jennifer Schlecht aus Kervenheim. Sie war mit ihren Kindern Mila (3) - begeistert vor der Bühne - und Nele (1) - angekuschelt auf dem Arm - vor Ort. "Die Kleine ist immer ganz überrascht, wenn die Zeit schon wieder vorbei ist, und ich bin einfach begeistert, wie sie sich von dem Puppenspiel begeistern lässt. Das ist viel besser, als zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen", meint die Mutter.

Auch die anderen jungen Besucher fanden das Gezeigte "gut", wie etwa Linus Heistrüvers (5) und Marie Lukas (5). Die beiden kamen zu dem Schluss, dass in dem Stück eine tiefere Wahrheit lag. Marie fand nämlich, "dass das stimmt, was da passiert ist". Meinte sie damit die Geschichte von Lotta, die erst furchtbar dringend von den Eltern weg wollte, aber dann doch ganz schlimmes Heimweh bekam und wieder nach Hause wollte? "Ja, ich wäre dann auch traurig", vermutete Marie. Darüber musste ihr Vater Jannis lachen. Und als nächstes versicherte er seiner Tochter: "Keine Sorge, wir würden dich auch wieder rein lassen." Das nächste Mal tritt das "Wodo-Puppenspiel" am 12. Dezember im Kevelaerer Museum auf. Auf dem Plan steht dann das Stück "Nulli und Prisemut".

(cnk)
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