Kevelaer Ende des heiligen Jahres

Kevelaer · Am Christkönigstag endete das Jahr der Barmherzigkeit. Auch die Pforte der Barmherzigkeit in Kevelaer wurde symbolisch geschlossen.

 Vor gut einem Jahr haben Pastor Rolf Lohmann (r.) und Basilikaorganist Elmar Lehnen die Pforte der Barmherzigkeit geöffnet.

Vor gut einem Jahr haben Pastor Rolf Lohmann (r.) und Basilikaorganist Elmar Lehnen die Pforte der Barmherzigkeit geöffnet.

Foto: Bistum Münster

Für Rainer Killich vom Wallfahrtsbüro ist es keine Frage: "Die Pforte der Barmherzigkeit hat das Pilgerjahr in Kevelaer eindeutig aufgewertet." Wie viele Besucher exakt wegen der Pforte der Barmherzigkeit gekommen seien, sei natürlich nicht genau zu bestimmen. Sicher sei aber, dass unter den Pilgern ein großes Interesse an dem Thema zu spüren gewesen war.

Zur Pforte der der Barmherzigkeit waren extra kleine Gebetszettel gedruckt und in der Basilika ausgelegt worden. Diese seien in sechsstelliger Auflage weggegangen, waren mehrfach nachgedruckt worden. Allein das zeige das große Interesse. Viele Pilgergruppen hatten zudem das Thema "Barmherzigkeit" bewusst in ihren Besuch eingebaut. Selbst das oft sehr genau festgelegte Raster für den Besuch von Kevelaer sei in diesem besonderen Jahr oft von den Gruppen geändert worden. Viele bauten noch den Besuch der Pforte der Barmherzigkeit in der Basilika in das Programm ein.

Schon von weitem war das Thema in der Innenstadt allgegenwärtig. Der Papst grüßte von einem Riesenbanner die Gläubigen. Dieses Transparent wird in den nächsten Tagen abgenommen. Es wird dann ins Lager eingelagert. Es noch einmal zu benutzen, sei schwierig. "Denn es ist extra für die Halterungen in der Basilika maßangefertigt worden", erläutert Killich. Um es woanders aufzuhängen, müsste es wieder aufgearbeitet werden. Auch weil das Transparent durch den Wind gelitten habe.

Im kommenden Jahr wird zudem ein neues Banner an die Basilika kommen. Zum Jubiläum wird ein spezielles Logo am Turm angebracht. "Uns haben im Laufe des Jahres ganze Gruppen gesagt, dass sie extra wegen der Pforte nach Kevelaer gekommen sind", erklärt auch Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. Es sei bei den Pilgern sehr positiv aufgenommen worden, dass es nicht nur die eine Pforte der Barmherzigkeit in Rom gab, sondern viele andere Pforten überall in der Welt.

Vier dieser Heiligen Pforten standen im Bistum Münster: neben Kevelaer im Münsteraner St.-Paulus-Dom, in der Gastkirche in Recklinghausen und der Forumskirche St. Peter in Oldenburg. "Die Menschen fanden das Symbol gut und stark", sagt Lohmann, der vom Papst zum Missionar der Barmherzigkeit ernannt worden war.

Mit der Eucharistie endete am Christkönigstag das heilige Jahr und die Pforte der Barmherzigkeit wurde auch in Kevelaer symbolisch geschlossen. Das Christkönigsfest lautet vollständig "Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls". Pfarrer Lohmann richtete seine Predigt am letzten Sonntag im Kirchenjahr auf das Evangelium nach Lukas aus, den er als Evangelist der Armen bezeichnete: "Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst." Der Abschnitt aus der Passionsgeschichte erinnerte an Karfreitag. "Auch da kann jeder Christ spüren, dass da jemand ist, der uns liebt, so wie wir sind." Der Wallfahrtsrektor sprach aber ebenso die Unbarmherzigkeit an, die mit Hassparolen, katastrophalen politischen Entwicklungen und nationalem Unfrieden erscheint. "Die Pforten müssen weit geöffnet bleiben, alles andere wäre fatal. Wir müssen weiterhin für Toleranz unter den Menschen sorgen", führte er aus. In den Fürbitten wurde auch der Basilikamusik gedankt, denn Chor und Orchester begleiteten das Hochamt feierlich.

(RP)
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