Kevelaer Einkaufs-Komplex soll zu Kevelaer passen

Kevelaer · Am runden Tisch zum Antwerpener Platz ist das Konzept für die Entwicklung des Areals weiterentwickelt worden. Die Mehrheit der Politiker begrüßt die Planungen, die vorangetrieben werden sollen.

 Auf dem Antwerpener Platz möchte man in Kevelaer Geschäfte sehen. Ankermieter soll "Kaufland" sein.

Auf dem Antwerpener Platz möchte man in Kevelaer Geschäfte sehen. Ankermieter soll "Kaufland" sein.

Foto: gerhard seybert

Das Thema ist seit Jahren in aller Munde: Auf dem Antwerpener Platz sollen Geschäfte entstehen, wo sich jetzt noch ein Parkplatz befindet. Ankermieter und prägendes Element wird Kaufland sein. In einem Workshop tauschten sich Politik, Investor ConX und Vertreter der Stadt über die Zukunft des Areals aus. Und die Mehrheit der Politik sieht die angelaufenen Überlegungen für den Antwerpener Platz positiv. Das machten die Politiker im Ausschuss deutlich, in dem vorgestellt wurde, was in den Arbeitskreisen erarbeitet worden war.

Wie berichtet, gibt es zu dem Projekt einen runden Tisch, auch, weil es Unmut über eine zu klobige Gestaltung gegeben hat. Am Arbeitskreis nehmen aber von den Parteien nur CDU, KBV und Grüne teil. Ausgangsplanung ist, dass der Eingang zu dem Areal über die Bogenstraße erfolgen soll. Wichtig sei, dass der Komplex an die Innenstadt angebunden wird.

Eine wichtige Frage sei, wo das Parken stattfinden soll. Vorschlag war zunächst, Plätze im Obergeschoss einzurichten, weil dann mehr Gestaltungsmöglichkeiten im unteren Bereich möglich wären. "Doch in Kevelaer ist es nicht üblich, im Obergeschoss zu parken. Man fährt hier nicht gern eine Rampe hoch", berichtete Horst Schönweitz vom Stadtplaner-Büro Pesch und Partner, das mit Architekt Jörg Bousart den runden Tisch moderiert. Wunsch aus der Politik sei gewesen, den Baukörper zu gliedern sowie große Anlieferungen nur über die Egmontstraße erfolgen zu lassen. Zur Fassade gab es den Wunsch, keine Kulissenstruktur zu wählen, also eine Fassade, die wie "aufgeklebt" wirkt.

Sinnvoller sei auch hier eine Gliederung des Gebäudes. Ganz wichtig war der Politik, dass es keine Flachdächer geben soll. "Zu Kevelaer gehören ganz klar Satteldächer", erläuterte auch Architekt Bousart. Die Traufhöhe soll auf 8,22 Meter reduziert werden, auch dadurch passe sich der Bereich besser in die angrenzenden Gebäude an. Die Parkplätze sollen für alle offen stehen und auch am Wochenende zu erreichen sein, das habe der Investor zugesichert.

Der Politik war wichtig, dass mit dem neuen Komplex die gesamte Innenstadt belebt werde. Daher kam die Frage auf, wie denn die Erfahrungen mit Kaufland-Häusern in der Umgebung seien.

Bousart erläuterte, dass das Kaufhaus in Geldern ein beliebter Anlaufpunkt sei. "Viele parken gerne dort, weil es freie Stellplätze gibt, und gehen von dort in die Stadt." Aus Goch habe er gehört, dass sich die Vossstraße in der City erheblich entwickelt habe, seit sich Kaufland in der Nähe angesiedelt hat. "Der Standort in der City ist immer besser als draußen auf der Grünen Wiese", meinte Schönweitz.

Mit den Stimmen von CDU, KBV und Grünen beauftragte die Politik die Stadtverwaltung damit, die Planungen voranzutreiben. Heftige Kritik gab es von der SPD. Ralf Angenendt sprach von einer "überfallartigen Taktik": "Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ein Beschluss gefasst werden soll." Viele Fragen seien noch offen, etwa auch ob Kevelaer diese große Verlaufsfläche überhaupt nötig habe.

Der runde Tisch soll weiter tagen und ein Bebauungsplan vorbereitet werden. "Ziel ist, dort etwas zu bekommen, das zu Kevelaer passt", sagt Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Baubeginn wird auf keinen Fall mehr in diesem Jahr sein.

(RP)
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