Kevelaer Dürfen Pilger sonntags Schuhe kaufen ?

Kevelaer · Die Ladenöffnungszeiten in Kevelaer sollen neu geregelt werden. Bestimmte Feiertage festgelegt.

 Dr. Rainer Killich vom Verkehrsverein begrüßt die Neuregelung.

Dr. Rainer Killich vom Verkehrsverein begrüßt die Neuregelung.

Foto: Archiv

Der Verkehrsverein Kevelaer begrüßt die geplante Neufassung der Verordnung zu den Ladenöffnungszeiten in der Innenstadt. "Die neue Regelung ist präziser und beseitigt Unklarheiten", meint Dr. Rainer Killich vom Verkehrsverein, der auch Generalsekretär der Wallfahrt ist. Die Stadt sei aufgefordert gewesen, die Verordnung genauer zu formulieren, um die Öffnungszeiten auch rechtlich sicher zu klären.

Bislang hieß es in der Verordnung lediglich, dass Geschäfte an 40 Sonn- und Feiertagen geöffnet haben können. Das habe viel Interpretationsspielraum gegeben: Sind nun 40 Sonntage und Feiertage gemeint oder 40 Sonntage oder Feiertage? "Um hier Klarheit zu schaffen, sind die Feiertage, um die es geht, genau festgelegt worden", sagt Dr. Killich. Das sei in Abstimmung mit dem Verkehrverein passiert. Der hatte sich dafür mit dem Werbebeirat getroffen, in dem die verschiedenen Straßengemeinschaften vertreten sind. "Wichtig war, dass alle vier Adventssonntage reingenommen werden, das war allgemeiner Wunsch", sagt Killich.

Da vom Advent dann die 29 verkaufsoffenen Sonntage nach vorne im Jahr gezählt werden, landet man mit dem ersten offenen Sonntag im April. So sei gewährleistet, dass zu Beginn der Wallfahrtssaison die Geschäfte geöffnet hätten. Vorher gebe es dann nur noch den allgemeinen verkaufsoffenen Sonntag im März.

Mit der neuen Regelung wäre ausgeschlossen, dass Karfreitag oder an den Weihnachtsfeiertagen geöffnet ist. Das soll der Fall gewesen sein.

Killich weist zudem darauf hin, dass die Öffnung auf bestimmte Geschäfte beschränkt ist. Verkauft werden dürfen nur Waren, die für Kevelaer kennzeichnend sind, sowie Artikel zum sofortigen Verzehr, frische Früchte, Tabakwaren, Blumen und Zeitungen. Was genau darunter zu verstehen ist, wird sicher auch Auslegungssache sein.

"Uns ist wichtig, dass die Regelung so gefasst ist, dass sie für Kevelaer am meisten Sinn macht", sagt er. Es sei von absoluter Wichtigkeit, dass die Pilger versorgt seien. Dazu gehöre dann auch, dass es eben nicht nur Devotionalien zu kaufen gibt, sondern auch ein Paar Schuhe, wenn sich ein Wallfahrer Blasen gelaufen hat und anderes Schuhwerk für den Rückweg braucht. "Für mich macht es auch absolut Sinn, dass Pilger bei plötzlichem Regen die Möglichkeit haben, sich ein Regencape zu kaufen", sagt Killich.

Wie berichtet, will der Rat die neue Verordnung in der nächsten Woche beschließen. Bürgermeister Dr. Axel Stibi hat angekündigt, dass die Regelung natürlich vom Ordnungsamt kontrolliert werde.

(RP)
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