Kevelaer Dritte Bombe am Hallenbad entschärft

Kevelaer · Erneut hat der Kampfmittelräumdienst einen Sprengkörper in Kevelaer auf dem Gelände an der Hüls gefunden. Auch diesmal lief alles problemlos ab. Etwa 40 Personen mussten gestern Abend ihre Häuser verlassen.

 Die Feuerwehr sperrte das Gelände rund ums Hallenbad ab.

Die Feuerwehr sperrte das Gelände rund ums Hallenbad ab.

Foto: Latzel

Die Entwarnung ist gleichzeitig auch ein Test für die Sirenen. Bei der Entschärfung im Juni hatte die Anlage nämlich nicht richtig funktioniert. Diesmal tönt das Signal um 18.20 Uhr gut hörbar über das Gelände rund um das Feuerwehrhaus in der City. In der Einsatzzentrale atmen Feuerwehr-Chef Georg Metzelaers und Heinz-Josef Theunissen vom Ordnungsamt auf. Auch die zweite Entschärfung in diesem Jahr ist problemlos über die Bühne gegangen.

Diesmal hatten die Einsatzkräfte allerdings nicht so viel Vorlauf. Erst um 15.20 Uhr hatten die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes der Stadtverwaltung gemeldet, dass sie einen weiteren Sprengkörper gefunden haben. Die Experten hatten ein Gelände in der Nähe der Baugrube am Hallenbad untersucht, die als Verdachtsort für einen Bombenfund eingestuft ist. Tatsächlich stieß der Kampfmittelräumdienst in etwa drei Meter Tiefe auf den Sprengkörper. Auch diesmal handelte es sich um eine 125-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Im Juni waren gleich zwei Bomben gefunden worden. Sofort stoppten die Arbeiten und die Vorbereitungen für die Entschärfung liefen an.

 Geschafft Thomas Kiefer und Frank Höpp (v.l.) vom Kampfmittelräumdienst haben den Zünder des Sprengkörpers entfernt.

Geschafft Thomas Kiefer und Frank Höpp (v.l.) vom Kampfmittelräumdienst haben den Zünder des Sprengkörpers entfernt.

Foto: Evers

In einem inneren Radius von 150 Metern um die Fundstelle müssen die Bewohner ihre Häuser verlassen. Wer im 300-Meter-Radius wohnt wird aufgefordert, möglichst ab 17.30 Uhr in den Keller zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt nämlich sperren Polizei und Feuerwehr aus Kevelaer, Twisteden und Winnekendonk die Fundstelle großräumig ab. Der Schulbetrieb war zu der Zeit ohnehin beendet, das Jugendzentrum Kompass wurde geschlossen und auch die Sporthalle für den gesamten Abend gesperrt.

Um 17.54 Uhr ist der Bereich so weit gesichert, dass das Okay für die Entschärfung gegeben werden konnte. Dann beginnt das Warten in der Einsatzzentrale. Um 18.20 Uhr kommt die erlösende Meldung: Bombe ist entschärft.

 Ein Bagger schüttete die Fundstelle wieder zu.

Ein Bagger schüttete die Fundstelle wieder zu.

Foto: latzel

Wenig später haben die Experten des Kampfmittelräumdienstes die Bombe bereits auf der Ladefläche ihres Transorters befestigt. Der Sprengkörper wird später aufgeschnitten, das Pulver entsorgt. Die Stimmung ist völlig entspannt. "War alles Routine", sagt Frank Höpp, der auch bereits die zwei Bomben im Juli entschärft hat. Vielleicht wird er demnächst sogar noch mal nach Kevelaer kommen. Eine Verdachtsstelle in der Nähe gibt es nämlich noch. Die soll in den nächsten Tagen durch Bohrungen in den Boden untersucht werden. Danach werden die Daten drei bis vier Wochen ausgewertet, anschließend wird man dann wissen, ob hier auch noch entschärft werden muss. Das wäre dann allerdings eine weit aufwändigere Aktion, weil ein Wohngebiet in der Nähe liegt.

(zel)
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