Kevelaer Die farbenfrohe Wallfahrt der Tamilen

Kevelaer · Gut 7500 Tamilen besuchten am Wochenende den Marienwallfahrtsort Kevelaer und beteten dort. Ein farbenfroher Umzug, über 20 Priester und ein eigener Markt auf dem Basilika-Parkplatz komplettierten das Gesamterlebnis.

 Bei der Wallfahrt in Kevelaer war den Tamilen der Besuch des Gnadenbildes besonders wichtig.

Bei der Wallfahrt in Kevelaer war den Tamilen der Besuch des Gnadenbildes besonders wichtig.

Foto: Gerhard Seybert

Mit gewohnt guter Laune und Hingabe feierten am Wochenende wieder Tausende von Tamilen ihre traditionelle Wallfahrt in der Marienstadt. Bereits zum 29. Mal fand nun das festlich-gläubige Miteinander statt, das jedes Mal wieder von Neuem die Stadt erstrahlen lässt.

 Auch viele Kommunionkinder feierten in Kevelaer in ihren prunkvollen Gewändern bei der Wallfahrt mit.

Auch viele Kommunionkinder feierten in Kevelaer in ihren prunkvollen Gewändern bei der Wallfahrt mit.

Foto: Seybert Gerhard

Wie immer gab es um 10.45 Uhr im Forum Pax Christi eine große Messe. Geleitet wurde diese von Bischof Noel Immanuel aus Sri Lanka, der diesen großen Anlass nutzte und zusammen mit 20 weiteren Priestern einen farbenfrohen Gottesdienst gestaltete. Allein dort war es schon faszinierend, einfach seinen Blick durch die Reihen schweifen zu lassen.

Denn eingetaucht in knalliges Rot, Blau, Violett, Grün und Gelb waren die insgesamt gut 7000 Tamilen in und um den Platz versammelt. Die hellen und wunderbar bunten Gewänder, oftmals bestickt mit goldenen Emblemen und Ornamenten, erleuchteten regelrecht das Zusammensein. Richtig niedlich ansehen waren dabei die zahlreichen Kinder, die in diesem Jahr ihre Erstkommunion gefeiert hatten und in ihren prunkvollen Gewändern mit dabei waren, um diesen festlichen Anlass gebührend in Kevelaer zu zelebrieren. Die sich an den Gottesdienst anschließende Prozession stand dem natürlich in keiner Weise nach.

"Es ist einfach schön, jedes Jahr wieder hier zu sein", fand Nivalaki Verma. "Es ist nicht nur die Religion, sondern die Gemeinschaft. Selbst, wenn man ein Jahr lang nichts voneinander gehört hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass man hier wieder aufeinander trifft."

Etwa bei einem der vielen Picknicks, die die Tamilen überall in der Stadt veranstalteten. So zum Beispiel auf der Rasenfläche von Kevelaers Marktplatz, der gegen 14 Uhr zu einem großen Teil ausgelegt war mit Decken und Kissen. Dort saßen die Teilnehmer gemütlich zusammen, es wurde getrunken, gegessen und gelacht.

Etwas voller war im Gegensatz dazu der eigens für die Tamilen eingerichtete Markt auf dem Basilika-Parkplatz. Dort gab es Informationen und Snack-Stände.

Insgesamt waren in diesem Jahr etwas weniger Pilger bei diesem besonderen Wochenende vor Ort, als noch in den letzten Jahren gewohnt. Die Verantwortlichen nehmen an, dass dies an den ausgehenden Ferien oder aber auch anderen Faktoren lag. Von dem Sicherheitskonzept, bei dem sich wegen der jüngsten Attentate in Deutschland verschiedenste Sicherheitskräfte im Abruf befanden, musste glücklicherweise kein Gebrauch gemacht werden.

"Die Leute in Kevelaer waren auch wieder sehr nett", lobte Rahul Khan aus den Niederlanden. "Hier sind immer so viele Leute bei der Wallfahrt, aber in den Jahren wo ich hier war, hat immer alles gut funktioniert. Der Besuch hier ist wegen der heiligen Maria natürlich immer etwas Besonderes, aber auch die Stadt und die Menschen sind schön."

Am Sonntag war dann bereits alles wieder vorbei und die zahlreichen Doppeldecker-Busse, Vans und Pkw machten sich auf den Rückweg. Dabei merkt man jedes Mal nach einem Tag mit den Tamilen, wie viel bunter der Glaube doch gefeiert werden kann und groß so eine Festlichkeit aufgezogen werden kann.

Im nächsten Jahr soll die Tamilen-Wallfahrt sogar einen noch größeren Umfang bekommen, denn passend zum 30. Jubiläum sind, laut dem Organisationsteam, derzeit bereits einige Überraschungen geplant. Man darf also gespannt sein, wie groß und farbenfroh die Wallfahrt der Tamilen im nächsten Jahr sein wird.

(cnk)
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