Kevelaer Der treue Begleiter auf vier Pfoten

Kevelaer · Zum heutigen "Tag des Hundes" hat sich die RP bei Gerd Hornbergs umgesehen. Der Inhaber einer Hundepension liebt die Vierbeiner, rät aber dazu, sich ihre Anschaffung ganz genau zu überlegen.

 Gerd Hornbergs mit Deutschlanghaar Lukas. Der Twistedener besitzt eine Hundepension, hat früher eine Hundeschule betrieben.

Gerd Hornbergs mit Deutschlanghaar Lukas. Der Twistedener besitzt eine Hundepension, hat früher eine Hundeschule betrieben.

Foto: RP-Foto Markus van Offern

Die Vierbeiner begleiten den Menschen seit Jahrtausenden. Entweder als Jagdhelfer, Begleithund oder sogar zum Verspeisen. "Ja, noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in München tatsächlich eine Hundemetzgerei", weiß Hundefachmann Gerd Hornbergs. Das will sich ein Tierliebhaber heutzutage nicht vorstellen. Denn inzwischen hat sich der Status des domestizierten Nutztiers gewandelt. Es begleitet, wacht, rettet, jagt, sucht, schützt, leitet an der Seite des Menschen.

"Ein Hund ist vielseitig einsetzbar. Wobei man wissen muss, dass der Jagdtrieb bei jedem - mal mehr, mal weniger - ausgeprägt ist", sagt der Besitzer einer Hundepension, der lange ebenfalls eine Hundeschule führte. Mit 65 Jahren gibt er die Verantwortung in jüngere, ebenfalls erfahrene Hände.

Das braune Knäuel Cara, eine elf Wochen alte Langhaar-Hündin, liegt nach einer stürmischen Begrüßung inzwischen wieder dösend auf ihrer Decke. "Meistens kommen die Hunde, wenn die Familie verreist, oder wie in diesem Fall sich beruflich bedingt wenige Tage nicht kümmern kann", erklärt der Fachmann. Es sei außerordentlich wichtig, dem Haustier von klein auf an bestimmte Regeln des Zusammenlebens zu gewöhnen. Dabei sei nicht außer Acht zu lassen, dass der Hund ins soziale Umfeld eingeführt wird. "Was wollen Sie, wenn das Tier sich mit anderen Artgenossen rauft, Kinder anknurrt oder ständig kläfft? Ein solches Verhalten frustriert auf Dauer auch den Führer."

Aber wie kommt man eigentlich auf den Hund? Hornbergs kennt viele Niederrheiner, die von Kindheit an Kontakt zu Hunden hatten, und dieses Haustier wählen. Wer sich für diese Art der Mensch-Tier-Beziehung entscheidet, sollte vorher gewissenhaft prüfen, welcher Kreatur nach Größe, Schönheit und Charakter zur Lebenssituation oder Familienstand passt. "Jeder Welpe sieht knuddelig und nett aus. Aber Welpen werden groß, manchmal sehr groß", so der Twistedener, der im Zweifel rät, sich von Experten eine Meinung einzuholen. Nach der Anschaffung kämen Kosten wie Versicherung, Steuer, Futter und Tierarzt im Laufe einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rassebedingt acht bis 16 Jahren auf den Halter zu. "Und ein Hund verpflichtet. Langfristig, täglich. Da spielt es keine Rolle, ob es draußen regnet, schneit, die Sonne scheint, der Halter mal keine Lust oder Zeit zum Gassi gehen hat oder krank ist."

Bei aller Bewusstsein um die Bindung: Der Umgang mit dem Tier mache selbstverständlich Freude, wie der Züchter aus eigener Erfahrung weiß und nicht missen möchte. Hornbergs plädiert für Erziehung vom Welpenalter an, die ständig aufgefrischt werden sollte. Sie fördere Bewegung von Mensch und Tier. "Agilitiy, das ist doch eine schöne Beschäftigung. Hunde sind auch zum Schmusen da. Manchmal bemerke ich, dass sie als Kind- oder Partnerersatz dienen."

Dann gebe es da noch das leidige Thema, dass Welpen zu Weihnachten verschenkt werden oder per Internet-Handel den Besitzer wechseln. Der Fachmann: "Davon möchte ich abraten, denn die Herrchen und Frauchen wollen doch langfristig Freude an und mit dem Lebewesen haben."

(mk)
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