Kevelaer Der "Stadt-Garten" nimmt Gestalt an

Kevelaer · Es ist ein Projekt, um Kevelaerer und Flüchtlinge zusammenzubringen. "Wurzelwerk" setzt auf die gemeinsame Arbeit beim Gärtnern. Das Konzept kommt offenbar an und wird von vielen unterstützt.

 Jan van Meegern mit Nour aus Syrien am Hochbeet des Wurzelwerks. Die Hütte ist gespendet worden. Rechts eine Animation der Anlage.

Jan van Meegern mit Nour aus Syrien am Hochbeet des Wurzelwerks. Die Hütte ist gespendet worden. Rechts eine Animation der Anlage.

Foto: Latzel

Es ist ein Projekt, das auch überregional für Aufsehen gesorgt hat. Gerade erst war ein Reporter der Deutschen Welle in Kevelaer, um einen Beitrag über "Wurzelwerk" zu produzieren. Über den Garten, der Menschen zusammenbringen und quasi bei der Arbeit im Beet für Integration sorgen soll.

Kevelaer: Der "Stadt-Garten" nimmt Gestalt an
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Wie berichtet, war die Initiative von Jan van Meegern ausgegangen. Er hat die Idee von einem Garten-Projekt auf einem Areal in Familienbesitz an der Gelderner Straße in die Tat umgesetzt. Auch wenn noch Winter ist, ist zu sehen, dass auf dem Gelände inzwischen eine Menge passiert ist. Die Hochbeete sind vorbereitet, inzwischen steht auch eine Holzhütte in dem Garten.

Das Gebäude wurde gespendet, wie vieles andere auf dem Grundstück. "Über den Winter sind viele Spenden für uns gesammelt worden. Ich habe den Eindruck, dass wir sehr gut unterstützt werden", sagt der junge Mann aus Kevelaer, der das Projekt eines "Gartens in der Stadt" im Rahmen seines Studiums in Kapstadt kennengelernt hatte.

Van Meegern freut es besonders, dass sich inzwischen auch ein fester Stamm gebildet hat, der das Projekt unterstützt. Eine Gruppe von etwa zwölf Helfern macht regelmäßig mit. Immer wieder sind Asylsuchende dabei. Genau das war auch der Ansatz: Menschen durch die Arbeit im Garten zusammen zu bringen. Mit dem Wissen: Ein gemeinsames Projekt verbindet.

Nour aus Syrien ist von Anfang an mit dabei. Er hat die ersten Hochbeete mit angelegt und erlebt jetzt, wie das Gelände zunehmend Gestalt annimmt.

Brombeeren sollen hier demnächst geerntet werden können. Angedacht ist auch ein kleiner Verkaufsstand. Der städtische Bauhof hat mitgeholfen, eine Bienenweide anzulegen. Drei Völker sollen hier ihre Heimat finden und natürlich dann auch Honig liefern. Hier arbeitet die Initiative mit dem Imkerverein Kevelaer zusammen.

Auch die Feuerwehr hilft. Sie füllt regelmäßig die Wassertanks, die zur Bewässerung des Geländes nötig sind.

Nour freut, dass die Stimmung in Kevelaer nicht gekippt ist, die Unterstützung für die Flüchtlinge nicht nachgelassen hat. Das bestätigt auch Jan van Meegern. Beim letzten Treffen des Runden Tisches für Flüchtlinge seien immerhin 200 Menschen da gewesen.

Da viele aber immer noch nicht wissen, was da direkt an der Straße entstanden ist, soll bald ein großes Banner am Zaun angebracht werden.

Im März geht die Saison dann richtig los, und Jan van Meegern hofft, dass die Idee von einem Garten in der Stadt weiter wächst.

Nour hat einen ganz anderen Wunsch. Er hätte gerne eine Wohnung. Denn er möchte seine Familie nach Kevelaer nachholen. Die ist geflüchtet und hält sich momentan im Libanon auf.

(RP)
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