Kevelaer Der große Wurf: die Schöpfung

Kevelaer · Für den Erhalt unserer Erde machen katholische und evangelische Kirche gemeinsame Sache. Am 7. September wird zum Beispiel eine ökumenische Schöpfungsvesper in der Kapelle des Katharinen-Hauses in Winnekendonk gefeiert.

 Die evangelische Pfarrerin Karin Dembek (li.) und Elisabeth Werner von der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius Kevelaer haben die ökumenische Schöpfungsvesper vorbereitet.

Die evangelische Pfarrerin Karin Dembek (li.) und Elisabeth Werner von der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius Kevelaer haben die ökumenische Schöpfungsvesper vorbereitet.

Foto: Evers

Kinder planschen am Brunnen in Winnekendonk, der Wind lässt die Blätter an den Bäumen leise rauschen, die Sonne scheint. Mitten in dieser Idylle haben die evangelische Pfarrerin Karin Dembek und Elisabeth Werner von der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius Kevelaer Platz genommen. Sie wissen, dass diese Idylle nicht überall zu finden ist, angesichts von Naturkatastrophen und dem, was der Mensch kaputt macht. Deswegen freuen sie sich besonders, eine Veranstaltung ankündigen zu können, in der es um den Erhalt der Schöpfung geht.

Am Donnerstag, 7. September, wird zur ökumenischen Schöpfungsvesper eingeladen. Wer bei Vesper an eine rustikalte Brotzeit denkt, der sei in diesem Fall eines Besseren belehrt. "Das heißt so, weil der Gottesdienst abends stattfindet", erklärt Dembek. Der Abend wird sich mit den Elementen beschäftigen: Erde, Feuer, Wasser, Luft. Gestaltet wird er von katholischen und evangelischen Gläubigen gemeinsam. "Wer, wenn nicht wir. Wir haben einen Schöpfergott", sagt Dembek als Bekenntnis. Werner sieht die Bewahrung der Schöpfung als christliche Aufgabe. Deswegen wird seit einigen Jahren von Anfang September bis Anfang Oktober die Ökumenische Schöpfungszeit von Christen begangen. Jede Gemeinde gestaltet die nach eigenen Ideen und Vorstellungen. Zur Eröffnung der Ökumenischen Schöpfungszeit wird es am Freitag, 1. September, um 19 Uhr einen Gottesdienst an der Gocher Nierswelle geben.

Am Mittwoch, 6. September, wird es eine ökumenische Aktion an der Burg Kervendonk geben. Der ökumenische Gottesdienst zur Schöpfung beginnt dort um 18 Uhr.

Aber zurück nach Winnekendonk. Am Donnerstag, 7. September, wird ab 19 Uhr die Schöpfungsvesper in der Kapelle des Katharinen-Hauses gefeiert. Werner spricht von einer "dichten Atmosphäre", wenn sie auf zurückliegende Veranstaltungen im Halbrund der Kapelle zurückblickt. Es werde emotional. Gebete und Lieder beschäftigen sich mit dem Thema Schöpfung und deren Erhalt. Die Rede des Häuptlings Seattle werde eine Rolle spielen, verrät die evangelische Pfarrerin. Darin geht es sehr bildhaft darum, Erde und Lebewesen mit Vernunft und Achtung zu begegnen. "Es ist nie zu textlastig", beruhigt Dembek. Angst vor dem erhobenen Zeigefinger müsse aber niemand haben. Vielmehr soll zum Nachdenken angeregt werden.

Und das macht auch was mit denen, die den Abend vorbereiten. Das sind eben nicht nur Pfarrer und Pfarrerin, sondern viele Gemeindemitglieder. "Wir haben nur eine Erde, was bleibt für die Generation nach uns? Das sind nur Anstöße, die man so gibt, an einem solchen Abend", sagt Werner. Dembek wird ganz praktisch. "Wie handhabe ich das in meiner Gemeinde?", stellt sie als Frage in den Raum. "Keine Einweg-Teller beim Gemeindefest, wiederverwertbare Pfandflaschen", nennt sie konkrete Beispiele. "Mit dem Korb zum Markt gehen, keine Plastiktüten", nennt Werner Möglichkeiten im Alltag.

In der Vergangenheit hat der in diesem Jahr verstorbene Pastor Theo Boymann die Veranstaltung als Vertreter der katholischen Kirche begleitet. "Das war ihm sehr wichtig. Der hat das auch gelebt", sagt Werner. In diesem Jahr ist Pastor Theo Babel dabei. "Gestärkt nach Hause gehen", nennt Dembek das Ziel des Abends.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort