Der Mann mit dem feuerroten Spielmobil Der Freund aller Weezer Kinder

Weeze · 27 Anlagen, 179 Geräte: Werner Verbeten ist im Schreinerdorf für alle Spielplätze zuständig. Mit seinem Spielplatzmobil ist er einer der bekanntesten Verwaltungsmitarbeiter. Das Gefährt ist einem Pizza-Lieferwagen nachempfunden.

 Ein Mann und sein Mobil: Werner Verbeten sorgt dafür, dass die Weezer Spielplätze gut in Schuss sind. Immer.

Ein Mann und sein Mobil: Werner Verbeten sorgt dafür, dass die Weezer Spielplätze gut in Schuss sind. Immer.

Foto: Thomas Binn (binn)

Den Spruch kennt Werner Verbeten inzwischen auswendig. "Schaut mal, da kommt das feuerrote Spielmobil", ruft eine Frau auf dem Spielplatz begeistert den Kindern zu. Die Knirpse winken, Verbeten strahlt. "So werde ich immer wieder begrüßt", sagt der 50-Jährige, der mit dem roten Wagen allerdings nicht unterwegs ist, um für buntes Programm der Kinder zu sorgen. Er ist dafür da, dass die Anlagen in Weeze regelmäßig kontrolliert werden und in Ordnung sind.

Mitarbeiter für die Spielplätze hat jede Kommune. Aber kaum einer fährt dermaßen prominent durch die Gemeinde wie Verbeten. "Spielplatzmobil" prangt groß am roten Wagen. Das ungewöhnliche Gefährt ist quasi eine Eigenkomposition des Weezers.

Er ist bereits seit vielen Jahren für die Spielplätze zuständig. Den Wagen musste er sich aber früher immer mit anderen Mitarbeitern der Gemeinde teilen. So musste er Werkzeug rein- und rausräumen, oft fehlte dann das passende Teil. Ärgerlich. Also setzte sich Verbeten an den Computer und gestaltete da quasi sein eigenes Spielplatz-Fahrzeug. Vorbild war der Wagen eines Pizza-Lieferdienstes, den der 50-Jährige mal gesehen hatten.

Auf 27 Spielplätzen unterwegs

Den Rumpf bildet eine Ape, einen Mix aus Auto und Vespa-Roller. Dazu ließ er sich von seinem Bruder ein Bild entwerfen. Mit der Idee ging er zur Spielplatzkommission und stellte sein Projekt vor. Die Sparkasse stieg als Sponsor ein und so kam das Spielplatzmobil im Fahrt. Seit zwei Jahren ist es nun in Weeze im Einsatz. Immer donnerstags und freitags ist es auf den 27 Plätzen unterwegs. Die großen Anlagen werden zusätzlich am Sonntagmorgen kontrolliert. Schließlich werden sie am Wochenende besonders häufig besucht, und da sollen die Anlagen eine gute Visitenkarte sein.

Besonders beliebt ist der Spielplatz Fährsteg. Sogar aus Geldern kommen Familien hierher, berichtet Verbeten, der über die Jahre auch die Entwicklung auf den Spielplätzen mitgemacht hat. Immer mehr Wert wird auf Sicherheit gelegt, immer mehr Spielgeräte sind aus Holz wie beispielsweise beim neusten Platz am Hoogeweg. Hier, mitten im Baugebiet, hatten Anwohner sogar Unterschriften für einen Rutschenturm gesammelt. Die Gemeinde erfüllte den Wunsch. Schließlich sei wichtig, dass die Anlage auch benutzt werden. Rund 95.000 Euro lässt es sich Weeze im Jahr kosten, die Spielplätze zu unterhalten.

27 Anlagen gibt es in Weeze, die Kinder haben darauf die Auswahl unter 179 Spielgeräten. Weitere werden dazukommen. Denn es ist geplant, im Park am neuen Bürgerhaus einen Spielplatz zu errichten. Der sollte zur Eröffnung des Hauses fertig sein. Auch am Wellenbrecher sind neue Geräte angedacht. Ganz trendy soll es hier Slackline und Calisthenic geben. Dabei handelt es sich um ein besonders Balancier-Seil und eine Fitness-Stange.

Doch allen Klettertürmen und Slacklines zum Trotz: die Schaukel darf nicht fehlen. "Die gehört immer noch zu den beliebtesten Geräten", sagt Verbeten. Auch jetzt sind am Fährsteg die Schaukeln besetzt.

Als Verbeten mit seinem Mobil fährt, winken die Kinder.

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