Kevelaer "Dauerwohnen nicht zu kontrollieren"

Kevelaer · Die Politiker haben immer noch Bauchschmerzen mit den 35 geplanten Ferienhäusern im Traberpark Den Heyberg. Die Verwaltung soll noch einmal den Vertrag überarbeiten und so ausschließen, dass die Häuser ständig bewohnt sind.

 Auf der gelb eingekreisten Fläche sollen die Wochenend-Häuser gebaut werden. Das Areal liegt neben dem Casino und an der Rennbahn. Links oben sind die Bunker zu sehen.

Auf der gelb eingekreisten Fläche sollen die Wochenend-Häuser gebaut werden. Das Areal liegt neben dem Casino und an der Rennbahn. Links oben sind die Bunker zu sehen.

Foto: Google

Das Projekt "Wochenendhausgebiet im Traberpark Den Heyberg" hängt weiter in der Warteschleife. Zwar ist sich die Mehrheit der Politiker einig, das Projekt grundsätzlich zu befürworten. Bedenken gibt es aber immer noch, weil viele befürchten, dass die Häuser dort zum Dauerwohnen genutzt werden. Wie berichtet, möchte der Besitzer auf dem Platz an der Rennbahn 35 Chalets errichten. Darüber hatten die Politiker bereits diskutiert und von der Verwaltung einen städtebaulichen Vertrag gefordert, in dem geregelt werden soll, dass Dauerwohnen eben ausgeschlossen ist. Einen Entwurf hat die Verwaltung erarbeitet. Der enthält als Eckpunkte, dass 35 Wochenendhäuser errichtet werden dürfen sowie ein größeres Gebäude von 180 Quadratmeter Grundfläche. Dauerwohnen soll ausgeschlossen und zudem die Anlage von November bis Januar komplett geschlossen sein. Bei Vertragsverstoß soll es Geldstrafen geben.

Eben das war das Hauptthema der langen Diskussion im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. "Wie ist eine Kontrolle möglich?", wollten die Politiker wissen. Franz Heckens von der Stadtverwaltung redete gar nicht drumherum. "Die Kontrolle wird ein Problem sein", stellte er fest. In den Wintermonaten, wenn die Anlage geschlossen sei, sei das vielleicht noch zu leisten. dann könne man nachsehen, ob sich jemand in den Häusern aufhalte. Während der anderen Monate sei eine solche Kontrolle so gut wie unmöglich. "Wir als Stadt müssten sonst da jeden Tag rausfahren und uns ein Bild machen." Selbst das helfe kaum weiter. Denn wenn jemand gerade nicht da ist, kann der auch einfach Einkaufen sein.

SPD-Politiker Ralf Angenedt regte an, mit harten Bandagen gegen Verstöße vorzugehen. "Da muss im Winter einfach der Hahn für Strom und Heizung abgestellt werden, und fertig." Ob das rechtlich überhaupt möglich sei, wollte Heinz-Josef van Aaken (KBV) wissen. Bürgermeister Dr. Axel Stibi sah da kein Problem. "Wir halten den Vertrag hier für absolut wasserdicht", sagte er. Ulrich Hünerbein-Ahlers wies darauf hin, dass bereits in der Nachbarschaft nur Ferienwohnungen geplant worden seien. "Auch da ist Dauerwohnen entstanden, obwohl wir das nicht wollten. Daher bin ich gegen das Projekt", sagte der Grünen Politiker.

"ES wird keine 100-prozentige Kontrolle geben, darüber müssen wir uns im Klaren sein", meinte CDU-Fraktions-Vorsitzender Paul Schaffers, und Wilhelm Gerats (FDP) stellte klar: "Im Grunde müssen wir uns da die Frage stellen, ob wir das tolerieren oder nicht." Jetzt soll der Vertrag noch einmal überarbeitet und die Schließung des Geländes auf vier Monate festgeschrieben sowie das große Gebäude eingeschossig festgelegt werden. Der neue Vertragsentwurf soll dem Ausschuss dann vorgestellt werden. Das wird dauern: Die nächste Sitzung ist erst im September. Mit den Chalets auf dem Gelände wird es in diesem Jahr damit auf keinen Fall etwas werden.

(RP)
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