Kevelaer Beschützer des Gnadenbildes: Bruderschaft hält Nachtwache

Kevelaer · Die Bruderschaft Consolatrix Afflictorum existiert in unterschiedlicher Form bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Als Bruderschaft des kirchlichen Rechts fühlen sich ihre Mitglieder, die Brudermeister, ganz besonders der katholischen Kirche, Christus und der Gottesmutter verpflichtet. Ihre Hauptaufgabe ist es, an der Gestaltung des täglichen Marienlobs in der Kerzenkapelle mitzuwirken. Denn die Bruderschaft, die gerade die genau passende Mitgliederzahl von 31 hat, stellt jeden Werktag den Vorbeter für das Marienlob. Während des 375-jährigen Jubiläums übernahmen die Brudermeister auch noch die Bewachung des Gnadenbildes, während es von Freitagabend bis Samstagvormittag in der St.-Antonius-Kirche ausgestellt war. "Jeweils vier Brudermeister waren für zwei Stunden vor Ort und wechselten sich dann ab", erklärte der Hochmeister der Bruderschaft, Erich Rotthoff. "Während das Bild in der Kirche war, gab es auch verschiedene Betstunden, etwa von der Frauengemeinschaft und vielen anderen auch."

 Die Bruderschaft Consolatrix Afflictorum bewachte den Schrein.

Die Bruderschaft Consolatrix Afflictorum bewachte den Schrein.

Foto: evers

Ursprünglich stammten die Brudermeister nur aus Kevelaer. "Nach der Eingliederung der Ortschaften wurde nämlich überlegt, dass Maria ja für alle da sei. Deshalb bin ich als Wettener seit 1989 der erste in der Bruderschaft, der nicht aus Kevelaer kommt", verriet Franz-Josef Vos. "Es ist etwas ganz Besonderes das Gnadenbild zu beschützen und Teil der Bruderschaft zu sein. Dazu gehört auch, dass man tiefgläubig ist. Wenn man das nicht ist, hat man in der Bruderschaft nichts verloren." Der letzte, der aus den Ortschaften dazu stieß, war Bernhard Reintges aus Kervenheim. Wie ist es für ihn ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein? "Es ist eine Aufgabe, die mich schon ein bisschen stolz macht. Es ist eine Ehre", sagt er. Um 22 Uhr wechselten die Brudermeister aus den Ortschaften sich mit den Ehrenbrüdern ab, denn seit einigen Jahren gibt es auch Mitglieder, die von weit her kommen und aufgrund ihres Herkunftsortes besonders mit dem Wallfahrtsort Kevelaer verbunden sind. Wie etwa Herbert Cormann aus der Stadt Eupen in Belgien, von der aus jedes Jahr eine sechstägige Fußwallfahrt nach Kevelaer organisiert wird: "Ich bin seit 1992 Mitglied, und die Zeit mit der Gottesmutter empfinde ich als ein großes Geschenk. Es ist einmalig." Den Fußweg zum Wallfahrtsort übernimmt auch jedes Jahr Bernd te Uhle aus Bocholt, der seit 2008 in der Bruderschaft ist. Für ihn sind Maria und der Glaube stets ein Teil seines Lebens gewesen: "Meine Eltern haben sich auf der Wallfahrt kennen gelernt, und ich habe meine Frau auf der Wallfahrt kennen gelernt. Dann auch noch ein Mitglied der Bruderschaft zu werden, das hat mich richtig glücklich gemacht."

Der Schutz des Gnadenbildes lief derweil komplett ohne Probleme unter den wachsamen Augen der Bruderschaft ab, bis das Abbild der Gottesmutter am Samstag in einer feierlichen Prozession zurück zum Kapellenplatz für das große Pontifikalamt gebracht wurde.

(RP)
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