Kevelaer Auf der Suche nach Gnade in Kevelaer

Kevelaer · Stefan Pannen hat ein ganz besonderes Porträt seiner Heimatstadt angefertigt. In seinem Film begibt er sich auf Spurensuche. Im Museum ist am Freitag der Beitrag in einer ungekürzten Version zu sehen.

 Kerzen am Kapellenplatz in Kevelaer. Sie sind sichtbares Zeichen des Vertrauens der Menschen in die Fürsprache der Gottesmutter Maria.

Kerzen am Kapellenplatz in Kevelaer. Sie sind sichtbares Zeichen des Vertrauens der Menschen in die Fürsprache der Gottesmutter Maria.

Foto: Latzel

Der kurze Trailer, der bereits im Internet bei Youtube zu sehen ist, liefert einen guten Eindruck davon, worum es Stefan Pannen geht. Nämlich darum, vor allem dem spirituellen Charakter der Wallfahrtsstadt nachzugehen.

Der Filmemacher stammt aus Kevelaer, ist hier aufgewachsen, nach 35 Jahren kommt er für ein Porträt der Marienstadt zurück. Seit vielen Jahren sei er nicht mehr gläubig, sagt Pannen. "Aber wie so viele habe ich eine geheime Sehnsucht danach, glauben zu können."

Um dieser Sehnsucht nachzuspüren, ist die Wallfahrtsstadt der ideale Rahmen. Ursprung der Wallfahrt ist die Gnadenkapelle. "Und ich will für mich entdecken, was Gnade ist", formuliert Pannen sein Anliegen. Kein Wunder, dass den Trailer Eindrücke aus der Basilika und vom Kapellenplatz dominieren.

Der Film über seine Heimatstadt Kevelaer wird exklusiv in einer ungekürzten Version als so genannter "Director's Cut" am Freitag, 17. November, ab 19 Uhr im Kevelaerer Museum präsentiert. Der Eintritt ist frei. Die offizielle Ausstrahlung des Films "Auf der Suche nach Gnade" erfolgt am Donnerstag, 30. November, in einer 30-minütigen Fassung im WDR. Seit über 30 Jahren wohnt Stefan Pannen nicht mehr in Kevelaer. "Ein guter Anlass sich zu seinen eigenen Wurzeln zurück zu begeben, um dabei herauszufinden, was sich in den letzten Jahren in Kevelaer getan hat", so beschreibt er seine Motivation für diesen Film. Eines steht für ihn fest: "Es ist viel passiert. Der Papst und Mutter Teresa waren zu Besuch, einem aus Kevelaer stammenden Bischof wurde der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen angelastet, und ein anderer rückte durch übermäßige Ausgaben für seinen Bischofswohnsitz ungewollt in die Medienpräsenz."

Bei seinem Streifzug durch Kevelaer kommt Pannen mit alten Schulfreunden, Geistlichen und einfachen Kevelaerer Bürgern ins Gespräch. Er begibt sich auf Wallfahrt nach Walbeck und singt im Basilikachor mit. Stets präsent dabei ist die Frage: "Was ist eigentlich Gnade?"

Pannen lebt in Berlin und ist Mitgesellschafter einer Filmproduktionsfirma, die sich auf Dokumentationsfilme für Fernsehen, Kino und Internet spezialisiert hat. Das Unternehmen "Berlin Producers" wurde 2016 mit dem "Prix Europa" als "Best European Documentary" ausgezeichnet. Die Filmpremiere wird unter anderem vom Niederrheinischen Museum und dem Verkehrsverein Kevelaer unterstützt. Nach der Vorführung stehen Pannen, die verantwortliche WDR-Redakteurin und Dr. Rainer Killich, Geschäftsführer des Verkehrsvereins, für eine Diskussion zur Verfügung.

(zel)
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