Weeze Airport: Einstufung aus der Zeit als Militärflughafen

Weeze · Der Airport Weeze steht derzeit offenbar besonders im politischen Fokus. Wie berichtet, gibt es von mehreren Seiten Bestrebungen, den Flughafen aufzuwerten. Derzeit ist er nur als "regionalbedeutsam" eingestuft, er müsse aber "landesbedeutsam" sein, so lauten die Forderungen.

Die FDP-Landtagsfraktion hat für die Plenarsitzung in der kommenden Woche einen Antrag gegen den Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP) der NRW-Landesregierung eingereicht, da der Flughafen Weeze-Laarbruch auch hierin nur als regionalbedeutsam eingestuft wird.

Eingeschaltet in das Thema hat sich jetzt auch die CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler. Sie hat eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, warum der Airport im LEP eben nicht als landesbedeutsam eingestuft ist. Der Flughafen Weeze habe im Jahr 2015 mit insgesamt rund 1.908.000 Fluggästen einen Zuwachs von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gehabt, so Voßeler. Damit sei er nach Düsseldorf und Köln/Bonn die Nummer drei der NRW-Flughäfen. Darüber hinaus biete der Flughafen die Möglichkeit, noch eine größere Anzahl von Flügen abzufertigen.

Die Landesregierung stufe den Airport Weeze im zweiten Entwurf LEP als "regional bedeutsam" und somit als zweitklassig ein. "Eine Einschätzung, durch die die Niederrheinische Industrie und Handelskammer Nachteile für die weitere Entwicklung des Flughafens Weeze befürchtet", führt die CDU-Politikerin aus.

Eine solche Anfrage hat die RP an das Verkehrsministerium bereits vor einiger Zeit gestellt. Der stellvertretende Sprecher des Ministeriums, Maik Grimmek, erläuterte dazu, dass die Unterscheidung zwischen landes- und regionalbedeutsamen Flughäfen beim Entwurf für den neuen LEP aus der Luftverkehrskonzeption 2010 übernommen worden sei. Die datiere noch aus dem Jahr 2000. Für die Luftverkehrskonzeption 2010 hat man sich in diesem Punkt an die Fortschreibung der NRW-Luftverkehrskonzeption aus dem Jahr 1991 angelehnt. Dort wurden die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Münster/Osnabrück als internationale Verkehrsflughäfen eingestuft. "Der Flughafen Niederrhein war damals noch reiner Militärflugplatz. Die Bundesregierung erarbeitet derzeit das Luftverkehrskonzept des Bundes." Erst nachdem dem NRW-Verkehrsministerium dieses bundesweite Konzept vorliege, könne das Luftverkehrskonzept des Landes NRW entsprechend an die heutigen Verhältnisse angepasst werden.

(zel)
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