Kevelaer 82-Jähriger gibt Kampf um Behindertenausweis auf

Kevelaer · Der Fall hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Rolf Reinhardt kämpft seit vielen Jahren mit den Behörden um seinen Behindertenausweis. Der Kevelaerer hat viele Erkrankungen, kann nur noch ganz schlecht laufen und hat nach einem langen Verfahren mit dem Kreis Kleve erreicht, dass er einen Behindertengrad von 100 Prozent bekam. Allerdings verweigert der Kreis die Kennzeichnung "aG" (außergewöhnliche Gehbehinderung).

Und nur mit diesem Zusatz im Ausweis ist es möglich, Behindertenparkplätze zu nutzen. Reinhardt hat bereits viele Knöllchen bekommen, da er kaum noch laufen kann und daher oft in der Not auf dem Behindertenparkplatz parken muss.

Der Kreis Kleve als zuständige Behörde argumentiert: "Nach den ärztlichen Unterlagen gehört Herr Reinhardt trotz der bei ihm bestehenden erheblichen Gehbehinderungen nicht zu den außergewöhnlich gehbehinderten Menschen." Ihm wurde vorgeschlagen, sich um einen orangen Ausweis bei der Stadt zu bemühen. Reinhardt will sich aber weitere Untersuchungen nicht antun. "Ich habe bereits drei Gutachten über mich ergehen lassen, einen Prozess anzustrengen, halte ich für sinnlos. Bei dem Arbeitstempo der Beamten werde ich das nicht mehr erleben", meint er. Reinhardt ist bereits 82 Jahre alt. Gefreut hat er sich, dass er positive Reaktionen auf seine Geschichte bekommen hat. Eine Betroffene hatte ihm von ähnlichen Erfahrungen berichtet.

Reinhardt will die Sache jetzt auf sich beruhen lassen. Die ganzen bürokratischen Wege, die nötig wären, schaffe er einfach nicht mehr.

(zel)
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