Kevelaer 750 starke Stimmen lassen das Forum Pax Christi erklingen

Kevelaer · "Bei der 'Atempause im August' gingen unsere ersten Gedanken in Richtung Gesundheit, Yoga und Co.", erinnerte sich Stadtmanagerin Nicole Wagener. "Aber dann haben wir das immer weitergestrickt. Für manche ist Sport eine Atempause, aber für andere ist es eben die Musik. Im Zuge dessen sind wir auf verschieden neue Projekte gekommen, wie das 'Offene Singen' hier im Forum Pax Christi. Unterstützung bekamen wir von den Chorleitern, die meinten: 'Toll, das machen wir'. Denn manchmal muss man einfach ins kalte Wasser springen." Nachdem Nicole Wagener dies am Sonntagnachmittag sagte, ließ sie ihren Blick über das Forum schweifen: "Und wenn ich mir das hier anschaue, dann hat es ja auch geklappt!"

 Das "Offene Singen" im Forum Pax Christi fand großen Anklang.

Das "Offene Singen" im Forum Pax Christi fand großen Anklang.

Foto: Seybert

Denn bei prasselndem Regen versammelten sich zahlreiche Sängerinnen und Sänger im Forum Pax Christi, um dort gemeinsam mit den Chorleitern Romano Giefer, Christian Franken und Tom Löwenthal etliche Lieder anzustimmen. Auch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler freute sich in einer seiner patentiert kurzen und knackigen Begrüßungen über den regen Besucherstrom: "Es ist schön zu sehen, wie viele da sind." Stücke wie "Singen macht Spaß", "La Bamba", das "Kevelaerer Heimatlied" und "Die Gedanken sind frei" wurden von allen Anwesenden mitgesungen.

Doch neben den Laien waren auch etliche Mitglieder aus verschiedenen Chören vor Ort. So stimmten zwischendurch immer wieder die Gesangskünstler aus dem Kirchenchor St. Antonius, von den Anthony-Singers samt Projektchor, Ekklesia Amsterdam sowie dem Kevelaerer Männergesangverein eigene Stücke an, um den Anwesenden eine Atempause zu gönnen. Während der Veranstaltung tauchten schließlich noch mehr Leute im Forum auf. Vielleicht suchten sie einen Platz, um den Regen abzuwarten, aber vielleicht wurden sie auch von den wunderbaren Klängen angelockt, welche die zahlreichen Gäste und Chormitglieder in die Welt hinaussangen. Jene Töne, die schnell eine innige Verbindung zwischen allen Beteiligten herstellte.

Die Chorleiter feuerten immer wieder das Publikum an: "Jetzt alle!", rief Tom Löwenthal und alle folgten seinem Aufruf. Das Gleiche galt auch für Christian Frankens Aufforderung zum Mitklatschen, der die Leute nur zu gerne nachkamen. Das Geräusch des Regens auf dem Dach, der in Strömen von den Glasscheiben floss, verband sich auf fantastische Art und Weise mit den wohlklingenden Gesängen der Chöre. Dazu kam dann noch die geballte Stimmkraft der Besucher. Aus all dem wurde ein faszinierendes Gemeinschaftserlebnis kreiert - ein richtig religiöses Gefühl der Zusammengehörigkeit und Einheit. Ein Gefühl, dass auch nicht abriss, als zu Beginn des Finales der Prozessionsgesang angestimmt wurde, der die gesamten Sängerinnen und Sänger in die Basilika führte.

Passend dazu hörte sogar der Regen auf, um eine trockene Reise zu Organist Elmar Lehnen zu ermöglichen, der mit seiner Kunst für einen fulminanten Abschluss sorgte. Passenderweise war das letzte Lied Beethovens "Ode an die Freude", das als Höhepunkt die Wohlfühlatmosphäre des "Offene Singens" abschloss.

(cnk)
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