Rainer Peltzer 25 Jahre treuer Dienst am Nächsten

Kevelaer · Am Wochenende feiern die Malteser in Kevelaer ihr Jubiläum. Bei vielen Veranstaltungen sind sie als Helfer dabei. Nachwuchswerbung erfolgreich. Der Wunsch nach einer neuen Unterkunft und einem eigenen Rettungswagen ist groß.

 Das Aufgabenfeld der Malteser ist breit gestreut. Auch bei der Betreuung älterer oder behinderter Pilger werden sie tätig.

Das Aufgabenfeld der Malteser ist breit gestreut. Auch bei der Betreuung älterer oder behinderter Pilger werden sie tätig.

Foto: Malteser

Die Malteser in Kevelaer blicken am Wochenende auf ihr 25-jähriges Bestehen zurück. Welche Einsätze sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

 Rainer Peltzer, Stadtbeauftragter der Malteser.

Rainer Peltzer, Stadtbeauftragter der Malteser.

Foto: Gerhard Seybert

Rainer Peltzer Damals, 2011, bei der Schiffshavarie in Emmerich sind wir mit ausgerückt. Wir waren auch bei der Evakuierung des Gelderner St.-Clemens-Hospitals vor zwei Jahren beteiligt, als die Bombenentschärfung war, und beim zunächst ungeklärten Grippe-Fall im Traberpark Anfang des Jahres. Bei diesen Maßnahmen unterstützen wir den Katastrophenschutz im Kreis Kleve.

Das klingt nach einem großen Aufgabenfeld.

Peltzer Unser Aufgabenfeld ist vielfältig. Eine Aufgabe ist der Sanitätsdienst, zuletzt waren wir bei St. Martin in Kevelaer, auch in Pont, aber auch bei Sportveranstaltungen, bei Karnevalszügen und Konzerten. Wir bieten aber auch Ausbildungen an, Erste-Hilfe-Kurse für den Führerschein, Erste Hilfe am Kind und Betriebshelferkurse. Außerdem gibt es noch das soziale Ehrenamt.

Das bedeutet?

Peltzer Wir haben einen Besuchs- und Begleitdienst. Überwiegend ältere Menschen werden ein bis zwei Mal in der Woche besucht. Es geht nicht darum, irgendwelche Tätigkeiten im Haushalt zu verrichten, sondern einfach mal rauszugehen, einen Kaffee zu trinken oder einfach mal bei jemandem am Bett zu sitzen, um aus der Zeitung oder einem Buch vorzulesen, damit die Menschen nicht vereinsamen.

Ist das eine besondere Situation für den Malteser-Hilfsdienst, in Kevelaer tätig zu sein, weil Kevelaer auch Wallfahrtsort ist?

Peltzer Ja, die Wallfahrtsbetreuung ist immer noch unsere primäre Aufgabe, und das werden wir auch weiter so übernehmen, auch wenn der Dienst sich verändert hat, weil die Pilgerzahlen rückläufig sind.

Einmal im Jahr wimmelt es ja nur so von Maltesern in Kevelaer, bei der gleichnamigen Wallfahrt.

Peltzer Ja, das ist die Diözesanwallfahrt der Malteser des Bistums Kölns und im Grunde unser freier Malteser-Tag, weil die Kölner ihr ganzes Equipment selbst mitbringen. Seit den vergangenen zwei Jahren sind wir mit im Boot und haben unsere Jugend eingebunden, die schieben Rollstuhlfahrer, und wir unterstützen noch in anderen Bereichen.

Wie viel Zeit nimmt bei Ihnen persönlich das Ehrenamt ein?

Peltzer Das ist ganz unterschiedlich. Als Stadtbeauftragter bin ich vor allem mit der Koordination und Verwaltungstätigkeiten beschäftigt. Aber ich lasse es mir auch nicht nehmen, meinen Sanitätsdienst zu leisten. Ich stamme ja aus der Helferschaft. Wenn keine besonderen zusätzlichen Projekte anstehen, sind das zehn Stunden pro Woche.

Was ist Ihre Motivation?

Peltzer Wir haben eine sehr gute Gemeinschaft. Das ist für mich wichtig, das zählt, und hinzu kommt die Freude am Tun.

Wie wird das Jubiläum am Wochenende gefeiert?

Peltzer Wir beginnen den Festsamstag um 11.30 Uhr mit einer Messe in der Beichtkapelle. Ab 12.30 Uhr gibt es einen Empfang im Petrus-Canisius-Haus. Nach einer kurzen Begrüßung und Grußworten wird der Stadtverband der Malteser in Kevelaer im Wandel von 25 Jahren vorgestellt.

Wie sieht es denn generell mit Jugend und Nachwuchs aus? Andere Vereine haben da ja so ihre Probleme.

Peltzer Wir haben stetig wachsende Helferzahlen, drei bis vier Helfer pro Jahr kommen neu zu uns. Das erreichen wir durch gezielte Werbung, aber viel mehr durch die Zufriedenheit unserer Helfer, die noch Freunde mitbringen.

Also sind die Malteser in Kevelaer eine recht junge Truppe?

Peltzer Wir machen viel für den Nachwuchs. Wir haben eine Jugendgruppe und bieten Schulsanitätsdienst an. Das bedeutet, wir bilden Schüler in Erster Hilfe aus. Das offerieren wir jeder Schule. Viele dieser Helfer aus dem Schulsanitätsdienst kommen dann später zu uns in den aktiven Dienst.

Wünsche für die Zukunft?

Peltzer Wir sind über die Jahre gewachsen. Unsere Räumlichkeiten in der Marienstraße werden langsam zu klein, vor allem, wenn wir Kurse anbieten, bräuchten wir mehr Platz. Außerdem steht ein Rettungsmittel auf unserer Wunschliste. Gerade junge Helfer lockt ein Blaulichtfahrzeug. Aber grundsätzlich geht es darum, Hilfe leisten zu können, zum Beispiel, wenn wir den Katastrophenschutz unterstützen. Da wäre ein eigenes Fahrzeug schon gut.

Kann jeder bei Ihnen mitmachen?

Peltzer Für jeden ist sicher eine attraktive ehrenamtliche Tätigkeit im Stadtverband dabei. Um auch in den kommenden 25 Jahren gut aufgestellt zu sein, brauchen wir weitere Helfer und auch gerne Fördermitglieder. Am ersten und dritten Montag im Monat um 19 Uhr haben wir unseren Dienstabend in der Malteserunterkunft auf der Marienstraße 6 bis 8. Kommen Sie doch einfach mal vorbei.

DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA.

(RP)
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