Kevelaer 25 Jahre Heimatverein "Ons Derp"

Kevelaer · Mit XL-Grillen, Feuerwerk und einem großen Trödelmarkt wird das Jubiläum zelebriert. Die Anfänge liegen im Wunsch nach Verschönerung des Dorfes. Der Vorstand hat sich in diesem Jahr neu aufgestellt und verjüngt.

 Blicken in eine rosige Zukunft: der neue Vorsitzende Gerd Ophey (r.) und Hansgerd Kronenberg vom Heimatverein.

Blicken in eine rosige Zukunft: der neue Vorsitzende Gerd Ophey (r.) und Hansgerd Kronenberg vom Heimatverein.

Foto: Seybert Gerhard

In Erinnerungen schwelgen und auf Erfolge blicken, dazu bietet ein Jubiläum die Gelegenheit. Hansgerd Kronenberg, Ortvorsteher von Winnekendonk, packt gedanklich gleich das Meisterstück aus: Bundesgold in Berlin. 2001 wurde Winnekendonk Golddorf im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Und damit fing alles an. Auch die Geschichte des Jubiläums. Den Heimatverein "Ons Derp", den gibt es seit 25 Jahren und damit weit vor dem Bundesgold.

"Der Heimatverein ist ja nicht vom Himmel gefallen", beginnt Kronenberg seine Erzählung. Er ist nicht nur Ortsvorsteher, sondern auch zweiter Vorsitzender des Heimatvereins. Bereits seit 1961 waren die Winnekendonker immer um die Schönheit ihrer Heimat bemüht, nahmen regelmäßig am Vorläufer des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" teil. Damals hieß das noch "Unser Dorf soll schöner werden". Parallel liefen in den 1990er Jahren die Bemühungen, eine eigene Minigolfanlage zu bekommen. Die wurde gebraucht erworben. "Eines Tages haben wir uns Gedanken gemacht, die auch anzulegen", sagt Kronenberg. Der richtige Platz musste gefunden werden, dann wurde angepackt, viel Zeit und Muskelkraft investiert. Gerd Ophey, neuer Vorsitzender des Heimatvereins, spricht vom Herzstück Winnekendonks.

Das allein war es aber nicht, was die rührigen Winnekendonker in ihrem Ort bewegten. Die verschiedenen Aufgaben im Dorf mussten vor 25 Jahren gebündelt und aufgeteilt werden. Die einzelnen Arbeitgruppen sind in den Heimatverein Ons Derp übergegangen.

Mann der ersten Stunde und erster Vorsitzender wurde Norbert Heistrüvers. Er ist frisch gekürter und allererste Ehrenvorsitzende des Vereins. "Das ist schon ein Name. Das Amt hat es bei uns ja noch nie gegeben", sagt Heistrüvers. Hansgerd Kronenberg wurde einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. "Wir haben viele wichtige Leute im Verein", betont Ophey. Da sind diejenigen, die sich um den Blumenschmuck kümmern, die Minigolfanlage nach der Winterpause auf Vordermann bringen oder beim Adventsmarkt mitanpacken, der regelmäßig 3000 bis 3500 Besucher in das Golddorf lockt. "Es gibt viele Leute, die sich speziell für bestimmte Themen stark machen und zuständig fühlen", sagt Ophey. "Es ist gut für einen Verein, wenn er sich vielen Aufgaben stellen kann. Das zeigt, dass der Verein intakt ist", analysiert Kronenberg und bescheinigt dem Heimatverein Vitalität. Das soll auch so bleiben.

"Traditionen müssen gepflegt werden und gleichzeitig muss man sich für Neues öffnen", lautet das Credo des neuen Vorsitzenden Ophey. Der Familienvater fühlt sich dem Dorf sehr verbunden und hat in der Vergangenheit bereits zehn Jahre lang die Alt-Herren-Abteilung des Winnekendonker Sportvereins geführt. Eigentlich ist er Zugezogener aus Kevelaer. "Aber nach fast 25 Jahren, das hat man mir auf der Kirmes gesagt, ist man quasi Winnekendonker", sagt er schmunzelnd. "Mir persönlich ist es wichtig, die Generation nach den Gründern des Heimatvereins auch dazu zu bewegen, Mitglied zu werden", sagt der 50-Jährige. Mit der 27-jährigen Kristina Lamers, die seinen ehemaligen Posten als Kassierer im Heimatverein übernimmt, hat eine solche Verjüngung bereits stattgefunden.

Am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", mit dem alles angefangen hat, wird Winnekendonk allerdings nicht mehr teilnehmen. "Irgendwo ist so ein Wettbewerb auch mal zu Ende", sagt Kronenberg. "Wir haben Gold, weiter geht es nicht." Und dann ist da noch ein praktischer Grund. Mit Achterhoek ist Winnekendonk 4500 Einwohner stark, erlaubt sind beim Wettbewerb nur Dörfer mit bis zu 3000 Einwohnern. "Unser Dorf ist zu groß geworden", erklärt der Ortsvorsteher. Vielleicht ist es ja so gewachsen, weil es so schön ist, dort zu leben.

(RP)
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