Neujahrsempfang in Kempen Zukunft der Burg ist Thema bei CDU-Klausur

Stadt Kempen · CDU-Fraktionschef Wilfried Bogedain kündigte beim traditionellen Neujahrsempfang der Christdemokraten an, die Union werden die wichtigen Projekte für Kempen Ende Januar bei einer Klausurtagung intensiv beraten.

 Über die Frage, ob die Stadt Kempen die Burg vom Kreis Viersen übernimmt, soll in einer Sondersitzung des Kempener Stadtrates am 6. Februar entschieden werden. Zuvor will die CDU bei einer Klausurtagung beraten.

Über die Frage, ob die Stadt Kempen die Burg vom Kreis Viersen übernimmt, soll in einer Sondersitzung des Kempener Stadtrates am 6. Februar entschieden werden. Zuvor will die CDU bei einer Klausurtagung beraten.

Foto: Müller-Bringmann

Bauch oder Kopf - was soll entscheiden, fragte der Fraktionsvorsitzende Wilfried Bogedain am Freitagabend beim Neujahrsempfang der CDU. Natürlich möchten viele Kempener die Burg im Stadtbesitz sehen. Aber eine Sanierung würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten, denn das Gebäude ist nun einmal im jetzigen Zustand kaum vernünftig zu nutzen. Auch wenn derzeit der Kapitalmarkt eine günstige Finanzierung, die nur über Kredite laufen kann, ermöglicht, weiß keiner, ob die Zinsen nicht irgendwann wieder ansteigen. Dies sei eine Bürde für nachfolgende Generationen, die man mit bedenken müsse, so der Politiker.

In der CDU würden derzeit viele Modelle durchdacht, so Bogedain. Die Burg könnte von einem Privatinvestor übernommen werden oder im Kreisbesitz bleiben mit der Stadt als Mieter. Bei allen Ideen für eine neue Verwendung des alten Gebäudes müsse die Stadt sich aber Einflussrechte sichern, machte er deutlich. Bei der Klausurtagung seiner Partei Ende Januar wollen die Christdemokraten noch einmal intensiv beraten, kündigte Bogedain an. Bürgermeister Volker Rübo (CDU) mochte später im Gespräch mit der Rheinischen Post seinen eigenen Wunsch für die Burg lieber nicht äußern. Er sehe, dass den Kempenern ihre Burg am Herzen liege, aber er sehe auch den finanziellen Aufwand für die Stadt. Und die vielen weiteren Projekte, die noch finanziert werden müssen.

Darauf war zuvor auch CDU-Fraktionschef Bogedain eingegangen. Das Jahr 2018 sei "ein Jahr der Weichenstellungen", sagte er in seiner Rede. Auch wenn es keinen Anlass für Pessimismus gebe, werde manche Entscheidung nicht bequem sein. "Man darf auch schon mal träumen, aber muss die Bodenhaftung behalten", so der Fraktionsvorsitzende. Große Projekte stünden an: Da sei zum Beispiel die Sanierung der in die Jahre gekommenen Schulgebäude. Noch wisse man nicht, wie sich die Schullandschaft künftig entwickele. Denn diese verändere sich derzeit rasant. Bogedain sprach auch den Ausbau der Kindertagesstätten an, wo dringend mehr Plätze benötigt werden.

Auch CDU-Vorsitzende Rita Ulschmid wies in ihrer Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Politik, Vereinen und Verwaltung auf die vielen Aufgaben im neuen Jahr hin. Es gebe viele Herausforderungen, sowohl in Bund und Land als auch in der Stadt Kempen. In der Stadt müssten viele Probleme angegangen werden. Das ginge von den Überlegungen bezüglich der Burg über die Planung der Neubaugebiete in allen Stadtteilen bis hin zu der Aufgabe, dass sich Neubürger in Kempen schnell heimisch fühlen können.

Traditionell wird beim Neujahrsempfang bei den Gästen im Kolpinghaus für einen guten Zweck in Kempen gesammelt. Am Freitagabend kam dabei 1312 Euro zusammen, über die sich nun die neu gegründete Kinderfeuerwehr freuen kann.

(sr)
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