Stadt Kempen Zeche: Kaufvertrag ausgearbeitet

Stadt Kempen · Die RAG Immobilien GmbH und der Krefelder Investor Wolf-Reinhard Leendertz haben über die Übernahme von Gelände und Gebäuden auf dem Wartsberg weitgehend Einigkeit erzielt.

 Die Hauptzufahrt zum Gelände der ehemaligen Schachtanlage auf dem Wartsberg: Der Gebäudekomplex rechts wurde viele Jahre von der Firma Naue genutzt. Der Hersteller von Spezialfolien gibt seinen Standort in Tönisberg auf.

Die Hauptzufahrt zum Gelände der ehemaligen Schachtanlage auf dem Wartsberg: Der Gebäudekomplex rechts wurde viele Jahre von der Firma Naue genutzt. Der Hersteller von Spezialfolien gibt seinen Standort in Tönisberg auf.

Foto: Kaiser

Es ist alles auf einem guten Weg. Diesen Eindruck gewinnen Beobachter der Entwicklung um die frühere Schachtanlage auf dem Wartsberg in Tönisberg. Diesen Eindruck bestätigt auch Peter Kunz, Vorsitzender des Fördervereins der ehemaligen Schachtanlage Niederberg IV, wie das Zechengelände offiziell heißt. Es laufe alles nach Plan, sagte Kunz auf Nachfrage der Rheinischen Post. Will heißen: Der potenzielle Investor, der das Gelände vom derzeitigen Besitzer, der Immobilientochter der Ruhrkohle AG (RAG), übernehmen möchte, hat inzwischen einen unterschriftsreifen Kaufvertrag vorliegen. Aus Sicht der RAG Immobilien GmbH steht der Übernahme durch den Krefelder Unternehmer Wolf-Reinhard Leendertz nichts mehr im Wege.

 In dem alten Schulhaus werden bereits Flüchtlinge betreut.

In dem alten Schulhaus werden bereits Flüchtlinge betreut.

Foto: Kaiser

Warum es dennoch noch nicht zu einem Abschluss gekommen ist, mag daran liegen, dass Leendertz als Geschäftsführer des Mies-van-der-Rohe-Businesspark in Krefeld derzeit sehr viel um die Ohren hat. Leendertz hatte das ehemalige Verseidag-Gelände übernommen und bereits mit der Weiterentwicklung begonnen. Für das Objekt lief zuletzt ein Architekten-Wettbewerb. Im Mittelpunkt stand dabei der geplante Umbau des so genannten Kesselhauses zu einer Veranstaltungsstätte.

Da hat Leendertz zunächst Prioritäten gesetzt. Allerdings hat er dadurch das andere Projekt, die ehemalige Zeche in Tönisberg, wohl nicht aus den Augen verloren. Peter Kunz hatte Kontakt zu Leendertz, der ihm bestätigt hat, dass er auch an einer Entwicklung des Zechenareals weiterhin Interesse habe und auch den konzeptionellen Ansatz, den der Zechen-Förderverein gemeinsam mit dem Bezirksverband des Naturschutzbundes (Nabu) erarbeitet hat, begrüße.

Die RAG will den Verkauf des Tönisberger Geländes möglichst in diesem Jahr zum Abschluss bringen. Zeitweilige Gerüchte, die RAG wolle die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude abreißen, entbehren jeder Grundlage.

Ein wesentlicher Punkt ist noch nicht abschließend geklärt: Was wird nach dem Wegzug der Firma Naue vom Wartsberg mit den von dem Folienhersteller genutzten Gebäuden auf dem RAG-Gelände. Auch dazu laufen die Gespräche der Beteiligten. In den nächsten Monaten wird Naue seine Produktion komplett am Firmenhauptsitz in Espelkamp bündeln. Die Gebäude auf dem Wartsberg werden dann frei. Zechenfreunde und Tönisberger Heimatverein, der nach dem Verkauf von "Haus Baken" bekanntlich ohne Domizil ist, hoffen darauf, dort Räume nutzen zu können. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden.

(RP)
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