Stadt Kempen Zeche: Beteiligte wollen im Gespräch bleiben

Stadt Kempen · Bei dem gestrigen Treffen zur Zukunft der ehemaligen Schachtanlage in Tönisberg wurden die Positionen ausgetauscht, hieß es aus dem Rathaus. Eine Entscheidung soll nach der Sommerpause fallen.

 Der Tönisberger Zechenturm wurde mit seinen Nebengebäuden auf Erlass des Landesbauministers Ende Februar von der Stadt Kempen in die Denkmalliste eingetragen.

Der Tönisberger Zechenturm wurde mit seinen Nebengebäuden auf Erlass des Landesbauministers Ende Februar von der Stadt Kempen in die Denkmalliste eingetragen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Am Ende ist das, was gestern Nachmittag von der Pressestelle der Stadt Kempen veröffentlicht wurde, recht dürftig. Doch übertriebene Erwartungen wären auch fehl am Platze gewesen, als sich gestern Vertreter verschiedener Behörden und der Ruhrkohle AG als Eigentümerin der ehemaligen Schachtanlage Niederberg IV im Kempener Rathaus zu einem Meinungsaustausch trafen. Zwei Stunden dauerte das Gespräch. Beteiligt waren Vertreter des Landesbauministeriums als Oberster Denkmalbehörde, der Ruhrkohle AG, des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, der Bezirksregierung Düsseldorf, der Kreisverwaltung Viersen und der Stadt Kempen. Interessant: Moderator des Gesprächs war Prof. Kunibert Wachten. Der Architekt und Stadtplaner hatte erst kürzlich in Kempen die Studenten-Werkstatt zur künftigen Nutzung der Burg geleitet.

Das Engagement von Wachten könnte ein Hinweis darauf sein, den Experten bei der Frage einer künftigen Nutzung von Zechenturm und Nebengebäuden, die seit Ende Februar ein Denkmal der Stadt Kempen sind, stärker einzubeziehen. Schon aus dem politischen Raum war zuletzt Wachtens Idee, Studenten für ein Denkmalprojekt - siehe Burg - mit ins Boot zu nehmen, als möglicher Weg in Sachen künftige Nutzung der Zechenanlage vorgeschlagen worden.

Die Zusammenarbeit bei dem Gespräch sei konstruktiv gewesen, so dass nun weitere Gespräche in kleineren Runden erfolgen sollen, heißt es in der städtischen Presseerklärung. Nähere Angaben über mögliche Teilnehmer und Inhalte machte Stadtsprecher Christoph Dellmans gestern indes nicht.

Für Peter Kunz vom Zechen-Förderverein ist es ein Lichtblick, dass die Beteiligten weiter im Gespräch bleiben wollen. "Die Tür scheint noch nicht zugeschlagen", sagte Kunz gestern im RP-Gespräch. Seine Initiative werde ihrerseits weitere Gespräche mit den beteiligten Behörden und Institutionen führen, kündigte er an. Mitte Juni hat der Förderverein einen Termin bei der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur in Dortmund. Daran soll auch ein Vertreter des Landesbauministeriums teilnehmen, der sich mit Zuschüssen aus Städtebauförderprogrammen des Landes ausgekennt, so Kunz.

Inzwischen weiß die Initiative, dass ein Abriss der Zechenanlage, den die RAG nach wie vor plant, mit Kosten von rund 900 000 Euro kalkuliert ist. "Dieses Geld könnte die RAG alternativ über die Stiftung für eine neue Nutzung der Anlage bereit stellen. Dafür wäre es besser angelegt", meinte Kunz. Er hält an der Idee fest, auf dem Wartsberg einen energietechnischen Lehrpfad anzulegen. Das würde auch zum Konzept von Stadt und Stadtwerken zur Aufwertung der Siedlung passen.

(RP)
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