Gemeinde Grefrath Wie die Deversdonk einst zu ihrem Namen kam

Gemeinde Grefrath · Donken sind als hügelartige Anschwemmungen geschichtsträchtig. Davon überzeugte die SPD einst den Bürgermeister.

Als Ende der 1980er-Jahre das Neubaugebiet Winkelshofgelände im Herzen von Grefrath fast fertiggestellt war, suchte man in einer Sitzung des Planungsausschusses nach einem geschichtsträchtigen Namen. Bürgermeister Willy Lommetz war Vorsitzender und sehr erfahren. Als aus den Reihen der SPD der Vorschlag kam, das Neubaugebiet mit seinem kleinen Geschäftszentrum Deversdonk zu nennen, schaute Lommetz etwas ungläubig in die Runde und fragte, wieso dieser Name geschichtsträchtig sei, wurde Lommetz "aufgeklärt". Die SPD war vorbereitet und antwortete, dass diese hügelartigen Anschwemmungen typisch für die Niersnierung seien. Diese Donken würden sich als Inseln oder erhöhte Uferränder des alten Rheinbettes deutlich abheben. Sie wurden in Grefrath Ausgangspunkt der ersten Besiedlung. Noch aussagekräftiger ging es weiter. Auch der Kern des Dorfes Grefrath und seiner Laurentiuskirche liegt auf einer solchen Donk, von der der frühere Donkerhof (heute Dunkerhofstraße) seinen Namen erhielt.

Innerhalb der Gemarkung Grefrath sind noch bekannt oder überliefert: Langendonk, Heydonk, Breynendonk und Tetendonk in Vinkrath. Die Langendonk führte zur Langendonker Mühle in Vinkrath, direkt an der Niers liegend. Die Deversdonk hat eine nicht alltägliche Geschichte. Seit ihrer Besiedlung ist sie durch Bauschutt und andere Einwirkungen nicht unwesentlich erhöht worden. Der Fußboden der ersten Kapelle lag immerhin rund 50 Zentimeter unter dem der heutigen Kirche. Das hatte die SPD damals herausgefunden. Die Deversdonk ist die älteste Donk in Grefrath, doch man nannte sie nur noch die Donk. Der Name Deversdonk ist erst seit dem Beschluss im Planungsausschuss präsent, denn Bürgermeister Willy Lommetz hatte sich damals überzeugen lassen und die Aufarbeitung der SPD-Fraktion gelobt.

Der Name wurde beschlossen und hat heute für den wohl b lebendigsten Teil des Ortskernes große Bedeutung. Alle sagen "auf dem Deversdonk", doch eigentlich müsste es heißen, wir "gehen auf die Deversdonk."Dort befindet sich nicht nur das kleine Geschäftszentrum, sondern auch verschiedene Arztpraxen, Wohnungen und Läden. Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung. Außerdem wird die Deversdonk als Kirmesplatz genutzt und seit Jahren auch von den Karnevalisten und Schützen.

(mab)
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