Stadt Kempen Werbering will längere Öffnungszeiten

Stadt Kempen · Besucher von Stadtfesten kritisieren, dass samstags viele Läden bereits zur Mittagszeit schließen. Werberingchef Armin Horst appelliert deshalb an die Kempener Geschäftsleute, an diesen Tagen die Geschäfte länger offen zu halten.

 Bei den Stadtfesten ist die Kempener Innenstadt zumeist voller Besucher. Viele von ihnen kommen von auswärts. Sie wollen nicht nur an den Ständen, sondern auch in den Geschäften schauen und kaufen. Etliche Läden schließen samstags aber bereits zur Mittagszeit.

Bei den Stadtfesten ist die Kempener Innenstadt zumeist voller Besucher. Viele von ihnen kommen von auswärts. Sie wollen nicht nur an den Ständen, sondern auch in den Geschäften schauen und kaufen. Etliche Läden schließen samstags aber bereits zur Mittagszeit.

Foto: Hüskes

Es ist ein altes Thema, aber am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung des Kempener Werberings im Kolpinghaus griff es der Vorsitzende Armin Horst wieder einmal auf. Immer wieder beschweren sich Besucher der Märkte, dass samstags viele Geschäfte wie gewohnt um 13 oder 14 Uhr schließen. Gerade Besucher, die von außerhalb kommen, seien da zu Recht enttäuscht und sauer, so Horst. Bei allem Verständnis für die Arbeitsbelastung seiner Kollegen appellierte er, doch einmal über Lösungen nachzudenken. Er regte an, am Samstagnachmittag in kleinerer Besetzung zu arbeiten. Man dürfe die Festbesucher nicht sauer fahren. Schließlich zahle der Werbering eine Menge Geld für die überregionale Werbung, die ja auch ihre Wirkung zeige. Seinen Unmut über das Verhalten mancher seiner Kollegen fasste Horst ziemlich plakativ zusammen in der Äußerung eines Kollegen, der ihm gesagt habe, am Samstagnachmittag mache er keinen Umsatz, deshalb schließe er wie gewohnt. Horsts Antwort darauf war verständlich: Wer schließe, könne auch keinen Umsatz machen.

Einige Händler bestätigten, dass der Besuch in ihren Geschäften an den Marktsamstagen gut sei. Und dass sich bei ihnen ebenfalls schon Kunden beschwert hätten, dass andere Läden geschlossen seien. Ein anderes, ebenso heiß diskutiertes Thema sind die Öffnungszeiten an den verkaufsoffenen Sonntagen. Seit Beginn dieses Jahres sind sie - um eine Stunde vorverlegt - von 12 bis 17 Uhr. Der frühere Beginn werde zwar gut angenommen, aber es sei Kunden schwer begreiflich zu machen, dass man sie um 17 Uhr aus dem Geschäft komplementieren müsse. Zumal das Marktgeschehen auf den Straßen noch länger läuft. Inzwischen kontrolliere das Ordnungsamt auch die Einhaltung der Zeiten, wurde berichtet. Dagegen könne man nichts machen, die Öffnungszeiten seien nun einmal gesetzlich geregelt, so Horst übereinstimmend mit Kempens Stadtsprecher Christoph Dellmans. Im Frühjahr wird bei den Händlern noch einmal nachgefragt, ob es bei der jetzigen Regelung bleiben oder man wieder zur alten Zeitspanne von 13 bis 18 Uhr zurückkehren soll.

Bei den Öffnungszeiten der Märkte überlegt der Werbering zur Zeit, ob am Samstag um eine Stunde verlängert, dafür am Sonntag eine Stunde früher geschlossen wird. Das entspreche mehr den Besucherströmen, so Horst. Im Zusammenhang mit der Öffnung an den Veranstaltungswochenenden wurde auch noch einmal der Wunsch nach möglichst einheitlichen Öffnungszeiten in der Innenstadt angesprochen. Aber dies ist nun einmal Entscheidung jedes einzelnen Geschäftsinhabers, meinte Horst.

Eine weitere Neuerung gibt es beim nächsten Handwerkermarkt. Nach den schlechten Erfahrungen mit dem bisherigen Organisator arbeitet der Werbering nun mit der Firma X-Dreams, die auch den Weihnachtsmarkt organisiert, zusammen. Für 2017 plant der Werbering eventuell neben dem Altstadfest im Mai - dann wieder am ersten Mai-Wochenende - noch eine Art Frühlingsfest. Darin könnte auch das Schokoladenfest integriert werden. Für die weiteren Feste - Bauernmarkt im September, Handwerkermarkt im Oktober und Weihnachtsmärkte im Advent - soll terminlich alles beim Alten bleiben. Die Planungen für den diesjährigen Weihnachtsmarkt stehen schon, sagte Horst, es wird lediglich noch an Details gefeilt.

Die neue Weihnachtsbeleuchtung ist inzwischen gesichert, berichtete Horst. Sowohl von den angeschriebenen Händlern als auch Hausbesitzern beteiligen sich viele mit einem Jahresbeitrag von 100 Euro. Diese werden für Anbringung, Lagerung und Instandhaltung genutzt. Auf drei Sponsoren mit je einem Betrag von 5000 Euro hatte der Werbering gehofft, jetzt sind es sogar vier geworden. Diese werden aber erst in der nächsten Woche bekannt gegeben. Somit kann eine Grundausstattung plus einiger Sterne und Dekorationselemente angeschafft werden. Das System ist jederzeit je nach Finanzlage erweiterbar. Alle Straßen bis auf die Judenstraße erhalten die neue Beleuchtung. An der Judenstraße ist wegen der Bauarbeiten kein Anschluss der neuen Leuchten möglich. Stephan Bunse von der Straßengemeinschaft betonte aber, dass es nicht dunkel sein wird, sondern in diesem Jahr noch die alte Beleuchtung genutzt wird. Erstmals werden in diesem Jahr auch Umstraße und Burgstraße weihnachtlich beleuchtet. Das Kuhtor wird in diesem Jahr wieder beleuchtet und zwar von beiden Seiten. Gerne hätte man auch den Klosterhof in das Beleuchtungskonzept aufgenommen, aber dazu muss der Werberingvorstand erst noch weitere Gespräche führen.

(sr)
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