Stadt Kempen Werbering will Handel weiter stärken

Stadt Kempen · Neue Ideen, neue Mitglieder - der Kempener Werbering kann durchaus zufrieden sein. Das machte Vorsitzender Armin Horst bei der Hauptversammlung der Interessengemeinschaft deutlich. Für Kaiser's-Markt zeichnet sich Lösung ab.

 Kempen ist als Einkaufsstadt sehr beliebt. Der Werbering will mit seinen vielfältigen Aktivitäten den Handel in der Innenstadt weiter stärken, damit das auch so bleibt.

Kempen ist als Einkaufsstadt sehr beliebt. Der Werbering will mit seinen vielfältigen Aktivitäten den Handel in der Innenstadt weiter stärken, damit das auch so bleibt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Eine gute Nachricht, wenn auch noch nicht bestätigt, hatte Herbert Krahn für seine Kollegen. Nachdem die Stadt sich bislang erfolglos bei Discountern um eine Nachfolge für den Kaiser's-Markt an der Engerstraße bemüht hatte, haben er und Kollege Rolf Beckers ihre Kontakte spielen lassen und tatsächlich ein Unternehmen gefunden, das Interesse hätte, das Ladenlokal zu mieten, wenn der Lebensmittelmarkt möglicherweise Mitte dieses Jahres geschlossen wird. Wie Krahn sagte, hat sich ein Vertreter des Unternehmens bereits das Geschäft angesehen und auch Kontakt mit dem Hausbesitzer aufgenommen. Obwohl die Ladenfläche etwas unter den üblichen Ansprüchen der Firma liegt, gaben wohl die gute Lage mitten in der Stadt, die Anbindung an den Klosterhof und nicht zuletzt die guten Parkmöglichkeiten den Ausschlag für das Interesse, berichtete Krahn. Auch wenn es noch nichts Abschließendes gebe, sehe er gute Chancen. Die Kempener Kaufleute sind sich einig, dass die Innenstadt einen Nahversorger braucht. Werberingchef Armin Horst berichtete von besorgten Nachfragen mehrerer Kunden - vor allem älteren Bewohnern der Innenstadt.

Ein grundlegendes Thema der Klausturtagung des Vorstandes des Kempener Werberings Anfang des Jahres war, die Attraktivität von Kempen als Einkaufsstadt zu steigern. Dazu gehört die gerade erschienene Werbebroschüre "Willkommen in Kempen" (die Rheinische Post berichtete) oder auch eine für die Zeit nach dem Altstadtfest im Mai geplante Aktion, die die Käufer animieren soll, im Einzelhandel vor Ort zu kaufen statt sich im Internet zu bedienen. Mit Plakaten und Aufklebern soll geworben werden. Armin Horst betonte, dass dies keine Konkurrenz zur IHK-Kampagne "Heimat-Shoppen" sei, sondern in Abstimmung mit dieser parallel laufen könne.

Horst wies auf die vielen Vorteile eines florierenden Einzelhandels hin. So werden viele Vereine in Kempen von den Kaufleuten unterstützt. Durch die Gewerbesteuereinnahmen profitiert auch die Stadt Kempen. Und letztendlich bliebe durch den Erhalt von Arbeitsplätzen im Handel die Kaufkraft der Mitarbeiter in der Stadt, merkte eine Besucherin der Versammlung an.

Ein schwieriges Thema ist die marode Weihnachtsbeleuchtung. Unbeleuchtete Straßen könne man sich nicht leisten, so Horst. Und die Beleuchtung müsse ein "ordentliches Niveau" haben. Das Problem liege gerade bei den Filialbetrieben, die zwar den schönen Effekt der Beleuchtung mitnehmen, aber sich daran nicht finanziell beteiligen. 15 000 Euro würde die Anschaffung von Lichtervorhängen ähnlich denen in der Judenstraße kosten, noch einmal 15 000 Euro deren Anbringung und das spätere Abnehmen, hat der Werbering kalkuliert. Horst wies darauf hin, dass die Verwendung von LED-Leuchten aber Stromkosten spare. Werbering und Stadt werden nun gemeinsam die Einzelhändler der Engerstraße anschreiben, inwieweit eine Kostenbeteiligung möglich ist. Gleichermaßen gibt es Anschreiben von der Stadt noch einmal an die Hausbesitzer der Straße. Keine Hoffnung hatte Horst, das Problem noch in diesem Jahr zu lösen.

Eine Neuerung gibt es schon zu bestaunen. Besonders gut und einfallsreich gestaltete Schaufenster werden vom Werbering mit einer Auszeichnung geehrt. Wie ein Wanderpokal gibt es eine Tafel, die auf die Auszeichnung hinweist und für sechs bis acht Wochen im Fenster bleibt. Außerdem erhält der Ladeninhaber eine Urkunde. Beurteilt werden durch eine Jury unter anderem der saisonale Bezug, die Lebendigkeit des Fensters und die Kreativität der Gestalter, so Tina Lübbenjans vom Vorstand. Als erste kann sich die Goldschmiedewerkstatt von Ute Ewert an der Peterstraße über die Auszeichnung freuen.

Für das Altstadtfest steht ein Veranstalterwechsel bevor. Die Firma Orion konnte für das nächste Jahr den bisherigen Termin nicht garantieren, gegebenenfalls für weitere Jahre nicht. Es gibt bereits Gespräche mit der Firma X-Dream, die den Weihnachtsmarkt organisiert, aber auch mit einem Kempener Anbieter. Horst könnte sich da durchaus eine Kooperation der Beiden vorstellen. Generell hat die Stadt bereits bei einem Wechsel des Veranstalters ihre weitere Unterstützung der Feste zugesichert, so Horst.

Durch den Wechsel wird das ursprünglich für 2016 angedachte Frühlingsfest zunächst nicht weiter entwickelt. Der Werbering will kein "halb gelungenes Fest," sagte Horst. Wenn, dann soll es gelungen und möglichst perfekt sein. Daher wolle man nichts "übers Knie brechen".

(RP)
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