Stadt Kempen Weihnachtsmarkt endete früher

Stadt Kempen · Wegen der Sturmwarnung wurde der Kempener Weihnachtsmarkt gestern bereits um 18 Uhr geschlossen. Mit dem Samstag waren die Veranstalter jedoch sehr zufrieden. Viele Besucher kamen.

 Musikalisch ging es auf dem Buttermarkt zu. Die Musiker spielten nicht nur Weihnachtliches, sondern sahen auch so aus.

Musikalisch ging es auf dem Buttermarkt zu. Die Musiker spielten nicht nur Weihnachtliches, sondern sahen auch so aus.

Foto: Achim Hüskes

Eigentlich sah es nach einem gelungenen ersten Weihnachtsmarktwochenende aus. Samstag herrlicher Sonnenschein, die genau richtigen Temperaturen und schon ab 11 Uhr morgens eine volle Kempener Innenstadt. Aber der Sonntag trieb den Veranstaltern von Werbering und X-Dream die Sorgenfalten ins Gesicht. Schon in der Nacht hatte heftiger Wind einige Buden schlicht umgeweht. Dann gab es für den frühen Sonntagabend eine Unwetterwarnung. Deshalb beschlossen Werbering und X-Dream bei einer kurzfristig anberaumten Krisensitzung mit Stadtverwaltung, Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz am Sonntagvormittag, an diesem Wochenende den Weihnachtsmarkt bereits um 18 Uhr zu beenden. Schade für Besucher wie Händler, aber nur so könne man sicher sein, dass alle Beteiligten bei Beginn des angekündigten Sturms zu Hause sein können, so Werberingvorsitzender Armin Horst.

 Etwas windgeschützter war es auf der Engerstraße.

Etwas windgeschützter war es auf der Engerstraße.

Foto: Hüskes, Achim (achu)

Aber, so Horst, man könne nun einmal für alles sorgen, aber nicht fürs gute Wetter. Dabei war er mit dem Beginn des Weihnachtsmarktes durchaus zufrieden. Das Angebot der Stände passte, allein einem Stand mit Pfannen wurde "die Rote Karte" gegeben, wie es Horst ausdrückte. Aber das sei das Problem, weil sich manche unter der Rubrik "Geschenkartikel" anmelden und dann mit ganz Anderem kommen. Das hatte an demselben Stand übrigens auch schon ein Besucherpaar bemerkt. Die sprachen den Händler prompt an, ob er sich denn nicht vertan hätte.

 Auch für hiesige Gefilde exotische Tiere gab es am Wochenende auf dem Kempener Weihnachtsmarkt zu sehen.

Auch für hiesige Gefilde exotische Tiere gab es am Wochenende auf dem Kempener Weihnachtsmarkt zu sehen.

Foto: Hüskes, Achim (achu)

Das Konzept des Weihnachtsmarktes habe nun einmal die Schwäche, so Horst, dass alle Händler immer für ein Wochenende auf- und wieder abbauen müssten. Dadurch würden viele Händler mit qualitativ hohem Angebot lieber zu anderen Märkten gehen. Aber es gab dennoch viel zu entdecken in den am Samstag so schön belebten Gassen der Altstadt. So zum Beispiel Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge. Teilweise ganz fragile Kunstwerke. Ein Stand lockte mit Duftkugeln aus Holz. Schon von Weitem wurde man von den unwiderstehlichen Düften angezogen. Natürlich gab es auch wieder jede Menge Stände mit Schmuck. Aber auch da konnte man Besonderes entdecken. Welchen Zusammenhang aber der preiswerte Erwerb von Schmuck mit der kostenlose Draufgabe einer weißen Klangkugel hatte, erschloss sich den Kunden, die mit viele Gelächter den Anpreisungen des Händlers zuhörten, nicht ganz.

Aufmerksame Zuhörer hatten dafür die Musikanten auf dem Buttermarkt. Wie versprochen, hatte X-Dream für ein weihnachtliches Programm gesorgt. Mit darunter die "Jokskapel Gans van Sjtreek" aus Belfeld bei Venlo. Die 25 Musiker machten ihren jährlichen Festtagsausflug nach Kempen und nutzten die Gelegenheit, hier Musik zu machen. Mit Säcken umhüllte, gut gepolsterte Kisten luden zum Verweilen ein, was auch viel nutzten. Das wurde übrigens auch von vielen Besuchern als Pluspunkt vermerkt. Dass es genügend Gelegenheiten gab, sich kurz hinzusetzen, um seinen Glühwein oder etwas von den zahlreichen gastronomischen Angeboten zu genießen. Keineswegs müde wurden aber die Kinder, die im Schatten des Rathauses auf dem Schneeberg rutschten. Und auch die kleinen Karussells auf der Peterstraße und der Engerstraße waren immer wieder Anlaufpunkt für die Kleinen. Zumal an der Engerstraße auch der Nikolaus vom Lions-Club unterwegs war. Wie in jedem Jahr gab es hier die große Tombola des Clubs.

Mit Tränen in den Augen stand derweil die Viersenerin Gerti Essers vor einem Schaufenster in der Judenstraße. Rudi war weg. Nein, Rudi war kein verlorengegangenes Kind, Ehemann oder Hundetier. Nein, Rudi aus dem Fenster war weg. Aber schnell kam des Rätsels Lösung hübsch verpackt daher. Die Freundinnen Doris und Marion Kröpelin hatten Rudi heimlich still und leise wie Christkinder gekauft und drückten ihn nun der Freundin als Vorab-Weihnachtsgeschenk in die Hand. So wurden aus den Tränen ganz schnell Freudentränen.

Mit vielen guten Ideen warteten auch die verschiedenen karitativen Stände auf. Es ist gute Tradition beim Weihnachtsmarkt, dass diese stets Platz bekommen. So verkaufte die Schülervertretung des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums Waffeln und Punsch für die Flüchtlingshilfe in Kempen. Gruppen vom Annenhof hatten gebastelt, gebacken und Marmeladen gekocht. Für soziale Projekte in Südafrika war der "Regenbogen für Afrika" vertreten.

(sr)
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