Stadt Kempen Viele Schnäppchen auf dem Buttermarkt

Stadt Kempen · Der Kempener Kinderschutzbund hatte wieder zum beliebten Kindertrödel eingeladen. Mädchen und Jungen konnten hier ihr Verhandlungsgeschick beweisen, die Eltern passten auf, dass niemand über den Tisch gezogen wurde.

 Stofftiere, Bücher, Autos und mehr erfreuten die Kinderherzen auf dem Trödelmarkt.

Stofftiere, Bücher, Autos und mehr erfreuten die Kinderherzen auf dem Trödelmarkt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Gedränge war dicht am Samstag auf dem Trödelmarkt des Kinderschutzbundes. Rund 120 Stände füllten bei genau richtigem Wetter den Buttermarkt, hinzu kamen Scharen von Besuchern. Offensichtlich hatten die Kempener in Kinderzimmern, auf dem Dachboden, in der Garage und im Keller kräftig aufgeräumt. Und da war allerhand an nicht benötigtem Spielzeug, Büchern, Kinderkleidung bis hin zu Fahrrädern zum Vorschein gekommen. Eine gute Gelegenheit, dies auf dem Trödelmarkt zu verkaufen und damit die Urlaubskasse der Kinder oder das Taschengeld aufzubessern. Einziger Kostenpunkt für die Familien an den Ständen sind drei Euro Standgebühr, die dann der Arbeit des Kinderschutzbundes zugutekommen. Kriegsspielzeug ist allerdings tabu auf dem Markt, da passe der Kinderschutzbund stets gut auf, so Geschäftsstellenleiterin Margret Terhoeven.

Generell gilt, dass die Kinder selbst handeln, Eltern oder andere Angehörige sollen lediglich helfen und aufpassen, dass die jungen Händler reelle Preise erzielen können. Im Laufe der Jahre hat sich allerdings herausgestellt, dass die Kinder ausgesprochen pfiffig und gut verhandeln. Marie (12) wollte sich von einem Rennkettcar mit Platz für zwei Kinder trennen. 400 Euro sollte das schicke Teil, welches sogar mit Blaulicht ausgestattet ist, kosten. Sie weiß auch schon genau, was sie von dem Geld kaufen möchte. Ein Laptop soll es sein. "Die Ansprüche ändern sich halt mit dem älter Werden", meinte ihre Mutter lachend.

Familie Reekers hatte jede Menge Playmobil mitgebracht. Das habe schon eine ganze Zeit gedauert, bis sie alle Teile wieder richtig zu einander gefügt hatten, erzählten sie. Hier geht das Geld in die Urlaubskasse. Jana (13) und Tom (11) standen gemeinsam mit ihrer Mutter am Verkaufstisch. Sie hatten eine bunte Mischung an Dingen mitgebracht. Sogar ein Maxi-Cosy war dabei - mit Stofftier darin. Allerdings sollten beide Teile getrennt verkauft werden. "Aber das sieht hübscher aus, wenn da schon einer drin sitzt", meinte die Familie. Dieser Trick wurde übrigens einige Male genutzt. Und richtig, unwillkürlich blieben viele so stehen und amüsierten sich.

Auf der anderen Seite freuten sich die Käufer über schöne Schnäppchen. Luna (4) schob einen Puppenwagen in Pink vor sich her. Darin lag schon ein großes Stofftier. Und eine schicke Umhängetasche hatte sie auch noch erstanden, wie sie stolz zeigte. Ihr Bruder Paul (7) war derweil mit den Großeltern auf dem Markt unterwegs gewesen und schleppte nicht minder stolz eine riesige Playmobilkiste an. Keine Chance hatte er, dass Papa diese nach Hause trägt. Das solle er schon selbst machen.

Einen Buggy schob das Ehepaar Angelika und Ingo Vauth vor sich her. Denn seit neun Monaten gibt es ein Enkelchen bei dem Forstwalder Ehepaar. Und da waren sie extra nach Kempen gekommen, um kräftig einzukaufen. Der Großvater erklärte alle technischen Vorzüge des Kinderwagens, der nur 15 Euro gekostet hatte. Und dann hatten die beiden noch eine süße rote Lederhose gefunden. Da muss der Kleine allerdings noch hineinwachsen. Überhaupt genossen sie bei dem schönen Wetter die gute Stimmung auf dem Markt. Und lobten, dass alle angebotenen Sachen in ordentlichem Zustand waren. "Wir haben gestern noch einmal alles abgewaschen" verkündete eine kleine Verkäuferin.

Tom (3) war mit seiner Mutter gekommen. Und stand vor einer sehr schweren Entscheidung. Sollte er jetzt den Polizeihubschrauber nehmen oder das Polizeimotorrad samt Figürchen? Aber offensichtlich hatte Mama die Spendierhosen an - und so wurde beides gekauft. Tränen gab es an einem anderen Stand. Drei Kinder, zwei Paar Rollerskates. Und während das Ganze noch zu schlichten war, war schon das eine Paar zwischenzeitlich verkauft. Aber die Verkäufer trösteten. "Guckt mal da drüben", und wiesen auf einen Stand unter den Arkaden des Rathauses, "die haben auch tolle Teile". Das ist doch richtig fairer Handel.

(sr)
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