Kempen Viele Krefelder verdienen ihr Geld im Kreis Viersen

Kempen · Berufstätige genießen in Krefeld einen Vorteil wie in kaum einer anderen nordrhein-westfälischen Stadt. Die Quote derer, die zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, ist in der Seidenstadt deutlich geringer als andernorts.

Pendeln kostet Zeit, Geld und Nerven, und es schädigt die Umwelt - egal ob die Arbeitnehmer mit Bus, Bahn oder dem eigenen Auto unterwegs sind. Über das Jahr gesehen kommen Hunderte, meist Tausende Kilometer zusammen. Das macht Krefeld keine Ausnahme. 46.548 Männer und Frauen fahren regelmäßig in eine andere Stadt, um ihrem Broterwerb nachzugehen. Die meisten davon steuern die Landeshauptstadt an. 10.036 Krefelder sind in Düsseldorf beschäftigt.

Große Anziehungskraft üben auch die Arbeitgeber in den Städten Duisburg, Willich und Mönchengladbach aus. Dorthin pendeln 3741, 2712 und 2571 Personen. Die weitesten Wege fahren 1375 Beschäftigte ins 52,3 Kilometer entfernte Köln und 447 Beschäftigte ins 44,5 Kilometer entfernte Leverkusen. Die Auspendlerquote liegt für Krefeld bei 42,6 Prozent. Damit steht die Seidenstadt in der Rangliste aller 396 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen auf Platz 363. Die Zahl der Einpendler ins Stadtgebiet liegt um rund 10.000 Personen höher als die der Auspendler. 56.289 Männer und Frauen arbeiten in Krefeld, wohnen aber in anderen Städten. Die meisten davon kommen aus Duisburg, um bei Firmen und Betrieben, Verwaltungen und Krankenhäusern in Krefeld ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 6775 Beschäftigte kommen aus dem 15.1 Kilometer entfernten Duisburg. Es folgen die Städte Tönisvorst mit 4208, Düsseldorf mit 3399, Kempen mit 3132 und Willich mit 3130. Die überwiegende Zahl kommt aus der direkten Nachbarschaft Krefelds. Aus der Stadt Essen in einer Distanz von 32 Kilometern kommen 1198 erwerbstätige. Mit einer Einpendlerquote von 47,3 Prozent rangiert die Stadt Krefeld auf Platz 321.

Das besondere am Wirtschaftsstandort Krefeld ist die Vielzahl von Beschäftigten, die vor Ort wohnen und sich gleichsam zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg zur täglichen Arbeit machen können. In der sogenannten Rubrik "innergemeindliche Pendler" verzeichnet das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) 62.634 Erwerbstätige, die in Krefeld leben und arbeiten. Das ist eine Zahl, die erkennbar höher ist als die sowohl für die Ein- als auch für die Auspendler. Für Düsseldorf beispielsweise stehen 302.000 Einpendlern 218.500 innergemeindlichen Pendlern gegenüber. Ein solches Übergewicht der Einpendler steht auch für Mülheim an der Ruhr und Oberhausen zu Buche.

4,65 Millionen der 9,05 Millionen Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen pendelten im Jahr 2016 arbeitstäglich über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit. Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, pendelten nach Köln (328.938), Düsseldorf (302.081) und Essen (151.678) zusammen täglich mehr als eine Dreiviertelmillion Erwerbstätige. Die Zahl der innergemeindlichen Pendler in NRW betrug 4,40 Millionen.

Von allen Städten und Gemeinden des Landes hatten Holzwickede (84,8 Prozent) und Merzenich (84,3 Prozent) die höchsten, Marsberg (28,7 Prozent) und Schmallenberg (29,9 Prozent) die niedrigsten Einpendlerquoten. Die höchste Auspendlerquote verzeichnet Merzenich (84,5 Prozent); die niedrigsten gab es in Münster (25,5 Prozent) und Köln (27,5 Prozent).

(sti)
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