Stadt Kempen Verloren - gefunden - versteigert

Stadt Kempen · Nach einer Pause von zwei Jahren hatte die Stadt Kempen jetzt wieder zu einer Versteigerung von Fundsachen eingeladen. In der Astrid-Lindgren-Schule im Hagelkreuz boten die Besucher mit sichtlichem Spaß um die Wette.

 Manfred Joosten, Leiter der städtischen Servicestelle, betätigte sich am Samstag in der Astrid-Lindgren-Schule als Auktionator. Der Stadt Kempen versteigerte ihre Fundsachen. Da ließ sich so manches Schnäppchen machen.

Manfred Joosten, Leiter der städtischen Servicestelle, betätigte sich am Samstag in der Astrid-Lindgren-Schule als Auktionator. Der Stadt Kempen versteigerte ihre Fundsachen. Da ließ sich so manches Schnäppchen machen.

Foto: Norbert Prümen

Im hinteren Klassenraum der Astrid-Lindgren-Grundschule herrscht dichtes Gedränge. Besucher schieben sich entlang der Fahrräder, die dort stehen, und werfen prüfende Blicke auf die Drahtesel. "Ich suche ein Ersatzrad zum Einkaufen und ich muss sagen, ich habe schon zwei interessante Objekte gesehen, auf die ich gleich bieten werde. Mal sehen, ob es klappt oder ob andere auch ein Augen auf die beiden Räder geworfen haben und mich überbieten ", sagt Anke Wolvers, die eigens aus Nettetal angereist ist, um an der Fundsachenversteigerung der Stadt Kempen in der Grundschule teilzunehmen. Nach einer Pause von zwei Jahren ist es wieder soweit. Mehr als 50 Räder und ein Tretroller hat das Team der Servicestelle in den Klassenraum gestellt, damit die potenziellen Käufer vorab einen Blick darauf werfen können. Jedes Rad ist mit einer Nummer versehen.

Aber nicht nur die Räder ziehen die Blicke auf sich. Im Foyer der Schule sind Schultische mit diversen Kleinigkeiten bestückt. Von Uhren über Smartphones bis hin zu Parfüms zieht sich die Palette. Die Parfüms und die weiteren kosmetischen Produkte stammen dabei aus einer Sicherstellung durch die Polizei und sind von der Staatsanwalt zur Versteigerung frei gegeben worden.

"Wenn ich jetzt alle nach vorne bitten darf, es geht los", kündigt Manfred Joosten, Leiter der Servicestelle der Stadt, die Versteigerung an. Im Foyer sammeln sich die Besucher vor den Tischen. Joosten nimmt den ersten Gegenstand in die Hand. Es handelt sich um ein Fotostativ. 15 Euro sind das Startgebot. Das Interesse ist mau. Keine Hand geht nach oben. "Das ist ein Markenstativ", preist Joosten den einstigen Fund an. Eine Damenhand hebt sich zögerlich. Für 15 Euro würde sie es nehmen, lässt die Bieterin verlauten. Die Service-Mitarbeiterin Evelyne Bongen-Romba, die auch die Kasse innehat, füllt den ersten Eigentumserwerb aus und das Stativ wechselt den Besitzer. Dann geht es aber los. Der Preis für ein Kontingent von drei Ringen und einem Kettchen klettert blitzschnell von drei auf sechs Euro und die Kino-Karten-Gutscheine eines Düsseldorfer Kinos, gültig bis November 2018, steigen preislich von fünf auf zehn Euro. Der nächste Schmuckfund bringt 20 Euro, nachdem der Bieter sich hat bestätigen lassen, dass auf der Schließe des Armbandes ein 333-Gold-Stempel vermerkt ist. "Ich habe keine Lupe mit und kann es daher nicht lesen", sagt der neue Besitzer sehr zum Vergnügen aller Anwesenden. Überhaupt ist die Stimmung locker. Wer überboten wird, nimmt es leicht oder legt noch einen Euro drauf. Schnäppchen wie die Armbanduhr für einen Euro sind genauso zu machen wie das Smartphone für zwei Euro. Mal bleibt der Preis unten, dann wiederum ist das Interesse groß und die Hände fliegen in die Höhe, wobei Joosten als Auktionator stets den Überblick behält und mit seinem langsamen Satz "zum Ersten, zum Zweiten" und dem sich danach anschließenden fragenden Blick samt Pause noch so manches höhere Gebot sichert. Die Parfümpackungen gehen weg wie warme Semmel.

Dann wird es spannend. Die Mitarbeiter Axel Stechling und Detlef Thomsen führen abwechselnd die Fahrräder aus dem Klassenraum. "Ich habe mir ein Limit von 60 Euro für das Tourenrad gesetzt", sagt Helmut Schäfer, als sein Wunschmodell herausgerollt kommt. Er steigert fleißig mit, doch dann wird die 60- Euro-Marke geknackt und der Grefrather ist raus aus dem Rennen. Rad für Rad kommt unter den Hammer und die Kasse füllt sich für die Stadt Kempen. Was nicht versteigert wird, geht später für karitative Zwecke weg. "Wir hatten früher mehr Fundräder in der Versteigerung. Vor zehn Jahren waren es locker über 100 Räder pro Jahr", erzählt Josten.

(tref)
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