Kempen Unterwegs zu den Flachskuhlen

Kempen · Zu den Zeugnissen der großen Textil-Vergangenheit in der Region führt die Radtour des Monats. Sie führt von Süchteln nach Viersen, Grefrath und Dornbusch.

Kempen: Unterwegs zu den Flachskuhlen
Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

KREIS VIERSEN Die Radtour des Monats Oktober startet an der Kirche St. Clemens in Süchteln, Hochstraße 8. Die Tour führt die Teilnehmer zu den lebendigen Zeugnissen der großen Textil-Vergangenheit in Viersen und Umgebung. In direkter Umgebung des Startpunktes steht das Weberhaus, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Heute beherbergt das Weberhaus eine Zweigstelle der Viersener Stadtbibliothek. Gegenüber der Kirche steht das Weberdenkmal - steinerner Zeuge für die Zeit der Handweberei. Dieses Handwerk war insbesondere in Süchteln verbreitet.

Kempen: Unterwegs zu den Flachskuhlen
Foto: Siemes Horst

Die Tour startet in Richtung Süden und führt rechts ab auf den Westring bis zu Knotenpunkt (KP) 96. Auf dem Weg zu KP 66 erklimmen die Radler den Hohen Busch. Im Anschluss geht es bergab zu KP 54. Vorbei an Äckern und Wiesen folgt die Route über KP 93 hinweg in das Naturschutzgebiet Bockerter Heide. Dort wurden in Flachskuhlen Pflanzenfasern für die Textilproduktion aus Flachs gewonnen. Auf zum Teil unbefestigten Wegen fahren die Radler durch den Ortsteil Bötzlöh und erreichen KP 11. Über den KP 5 hinweg führt die Route Richtung Norden nach Viersen zu KP 69 am Bahnhof. Am KP 23 in Robend lohnt ein Abstecher zu Anatols Steinkreis, einem Kunstwerk des Künstlers Anatol Herzfeld. In zehn Findlinge sind Motive des menschlichen Lebens geritzt und gebohrt. Die Route verläuft weiter auf einer ehemaligen Bahntrasse über den KP 36 zu KP 35. Auf dem Weg zu KP 2 passieren die Radler den Butschenweg. Dort finden die Radfahrer ein unter Denkmalschutz stehendes Weberhaus. Es gehört zu einer Vielzahl von Weberhäusern, die im 19. Jahrhundert gebaut wurden, ist aber eines der wenigen, die bis heute nahezu unverändert sind.

Durch das Naturschutzgebiet Fritzbruch verläuft die Tour zu KP 58. Die feuchten Böden eigneten sich in der Vergangenheit für einen erfolgreichen Flachsanbau. Auf dem Weg zu KP 34 in Oedt passieren die Radler die Burgruine Uda aus dem 14. Jahrhundert und folgen der Route entlang der Niers zu KP 81.

Die Radler verlassen das Knotenpunktnetz des Kreises und fahren auf dem Niers-Radwanderweg in Richtung des Niederrheinischen Freilichtmuseums zu KP 82. Im weiteren Verlauf über KP 55 im Zentrum Grefraths folgen die Radler der Route auf dem Bahn-Radweg zu KP 63 in Nettetal. Die Radtour verläuft südlich in Richtung Viersen. Im weiteren Verlauf verlassen die Radler wieder das Knotenpunktnetz und fahren die Alte Heerstraße entlang bis zu KP 18 in Dornbusch. Bergauf geht es über die Süchtelner Höhen zu KP 96. Die Route führt zurück in den Ortskern Süchtelns, nach rund 45 Kilometern erreichen die Radler den Ausgangspunkt der Tour.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort