Stadt Kempen Tolkien-Tag: Bücher und Spiele sind immer noch heiß begehrt

Stadt Kempen · Mehr als 40 Jahre ist er schon tot, aber seine Literatur scheint nach wie vorher bei jungen und älteren Lesern ausgesprochen lebendig zu sein: John Ronald Reuel Tolkien, Professor für englische Sprache in Oxford, schuf mit seinem Kinderbuch "Der kleine Hobbit" sowie seiner Roman-Trilogie "Herr der Ringe" Bücher, die immer noch ihre Leser finden. Und nicht zuletzt gilt er mit seinen Geschichten um kleine Trolle, Kobolde, Elfen, Könige und viele andere märchenhafte Gestalten als Begründer der Fantasy-Literatur. Bereits zum vierten Mal veranstaltete die Kempener Stadtbibliothek jetzt gemeinsam mit der Deutschen Tolkien-Gesellschaft einen Tolkien-Tag. Da ging es nicht nur ums Lesen, sondern auch um viele Dinge, die sich inzwischen um die Bücher herum entwickelt haben. Anziehungspunkt war zum Beispiel ein großes Tischspiel. Dort konnte man ganze Szenen aus den Büchern nachspielen. Die Würfel entschieden dabei über das Glück der Beteiligten. In Sekundenschnelle konnte sich so die ganze Geschichte ändern. Gleich daneben saß Thomas (14) tief versunken in ein Tolkien-Buch und zählte Figuren. In dem Buch standen zahlreiche Pläne von Kämpfen aus den Romanen. Die kann man nachspielen. Dafür sind die Züge, die die Figuren nehmen müssen, angegeben. Aber Thomas ist ehrgeizig und möchte gerne mit neuen Schachzügen den Spielemeister, der gerade mit den anderen Kindern beschäftigt ist, schlagen. Corstiaan (14) malt derweil hoch konzentriert die kleinen Spielfiguren an. Wie sie aussehen müssen, weiß er offenbar ganz genau. Gespielt wird auch im vorderen Bereich der Bibliothek. Aber hier sind es Gesellschaftsspiele.

 Am Spieltisch konnten Szenen aus Tolkien-Büchern nachgespielt werden. Gleich neben gab es in der Kempener Stadtbibliothek Bastelangebote für die jungen Besucher des Tolkien-Tages.

Am Spieltisch konnten Szenen aus Tolkien-Büchern nachgespielt werden. Gleich neben gab es in der Kempener Stadtbibliothek Bastelangebote für die jungen Besucher des Tolkien-Tages.

Foto: Wolfgang Kaiser

Sich mit Tolkien beschäftigten, kann man auch in einer ruhigeren Ecke zwischen den Bücherregalen. Christoph Ortmann liest hier vor. Passend zur Jahreszeit sind erst mal die "Briefe an den Weihnachtsmann" dran. Mit viel britischem Humor erzählt Tolkien von den Nöten eines Weihnachtsmannes. Auf dem Tisch bereit liegen aber auch schon "Der kleine Hobbit" und weitere Bücher. Ortmann erzählt, dass der Autor eher durch Zufall zum Schreiben kam. Ihn hatten schlichtweg die Korrekturen seiner Studentenarbeiten gelangweilt. Und da viel ihm spontan der erste Satz seines berühmten Buches ein: "In einem Loch im Boden lebte ein Hobbit". Und daraus entspann sich bekanntermaßen eine wunderbar märchenhafte Geschichte. Die Zuhörer waren begeistert.

(sr)
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