Kreis Viersen Thomas Goßen führt das Rote Kreuz

Kreis Viersen · Der Tönisvorster Bürgermeister wurde auf der Kreisversammlung zum Nachfolger des ehemaligen Landrats Peter Ottmann gewählt. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Kreisdirektor Ingo Schabrich.

Der Kreisverband Viersen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat nach neun Jahren einen neuen Vorsitzenden. Der bisherige Kreisvorsitzende Peter Ottmann aus Nettetal stellte sich nach neunjähriger erfolgreicher Tätigkeit nicht mehr zur Wiederwahl. Er wurde mit langanhaltendem Beifall verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten in der knapp dreistündigen Kreisversammlung im Saal Schmitz-Mönk in Anrath den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden und Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen (47). Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Kreisdirektor Ingo Schabrich.

Zu der überaus harmonischen Versammlung war auch die neue Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Nordrhein, Christiane Schlieper, erschienen. Peter Ottmann blickte im Rahmen der Versammlung zurück auf seine neun Jahre als Vorsitzender und stellte fest, dass die DRK-Aktiven ein "unverzichtbarer Teil des bürgerschaftlichen Engagements" seien. Ottmann rief die Bürger auf, Blut zu spenden, denn die Zahl der Spender des "lebenswichtigen Saftes" ging im Jahr 2016 in fast allen Ortsvereinen (nur Kempen hatte ein kleines Plus von 0,37 Prozent) zurück. Gravierend war vor allem in Nettetal der Rückgang der Spender: 16,09 Prozent. Im Kreisverband sank die Zahl der Blutspender um 4,78 Prozent. Ottmann sah den Blutspendedienst des DRK dennoch als eine "starke Säule" an.

Erheblich gesunken ist auch die Zahl der Fördermitglieder des DRK im Jahr 2016. Es gab 610 Austritte und lediglich elf Eintritte, sodass die Zahl der Fördermitglieder von 8250 auf 7651 sank. Ottmann: "Wir beobachten, dass die Zahl in den letzten Jahren kontinuierlich sinkt." Gleichwohl war das Jahr 2016 für das DRK ein erfolgreiches: Der wiedergewählte Schatzmeister Bernd Balsen (Viersen) konnte nicht nur einen Überschuss erwirtschaften, sondern auch für 2018 einen Haushaltsentwurf vorlegen, der ausgeglichen ist.

Das DRK hat im Kreis Viersen rund 200 Mitarbeiter in 18 Einrichtungen. Im Jahr 2016 wurden vom DRK 82.807 Tonnen Altkleider an verschiedenen Containerstandorten im Kreis gesammelt. Als "höchst erfreuliche Tatsache" sah Peter Ottmann das erneute Erstarken des Jugendrotkreuzes im Kreis Viersen. "Ganz hervorragend" habe sich das DRK zudem zwischen 2014 und 2016 in der Flüchtlingshilfe engagiert, so Ottmann weiter. "Die Kinder sind in den DRK-Kindertagesstätten im Kreis Viersen gut aufgehobene", so Ottmann. Es werden vom DRK neun Kindertageseinrichtungen mit 599 Plätzen betrieben. Davon sind 45 Plätze für behinderte Kinder und 121 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Die DRK-Kita in Oedt am schwarzen Graben ist eine Kita mit "inklusivem Schwerpunkt". Die Baumaßnahmen an den Kitas in Oedt und Willich-Wekeln konnten 2016 planmäßig abgeschlossen werden.

Seit November 2016 betreibt das DRK zudem die Asylverfahrensberatung in der Zentralen Unterbringungseinheit in Niederkrüchten-Elmpt. Für die Zukunft rechnet Ottmann mit einem "stärken Einsatz im Pflegedienst". Er stellte abschließend fest: "Der Vorstand hat mir meine Arbeit als Vorsitzender leicht gemacht. Zeit für die Menschen bei uns im Kreis Viersen ist unbezahlbar."

Kreisgeschäftsführer Detlef Blank berichtete über den Rettungsdienst sowie die Kitas - und die Delegierten sahen einen ansprechenden Film über die Ausbildungs- und Einsatzarbeit des DRK. Sehr intensiv blickte der wiedergewählte Kreisbereitschaftsleiter Sven Möllenbrink (Willich) auf die vergangenen Jahre zurück. Nach seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden wies Thomas Goßen auf die Teamarbeit hin, die ihm wichtig sei. Denn er habe wahrgenommen, dass in den vergangenen Jahren "immer mehr auf die Schultern der Ehrenamtler" gekommen sei. Er rief den neuen Vorstand dazu auf, die gestellten Aufgaben "gemeinsam zu bewältigen".

(mab)
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